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Der Einfluss von somatischen, psychosomatischen und soziodemographischen Faktoren auf die Schmerzentwicklung von Patienten mit chronischen Rücken- und Nackenschmerzen nach einem standardisierten dreiwöchigen multimodalen Behandlungsprogramm
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Die Studie evaluierte das Therapieergebnis einer multimodaler Schmerztherapie anhand der Schmerzstärke und den Einfluß von soziodemographischen und arbeitsplatzbezogenen Faktoren und von somatischer und psychosomatischer Komorbidität.
Methoden
In einer prospektiven klinischen Studie wurden 153 Pat. mit chron. Rückenschmerzen einer dreiwöchigen multimodalen Therapie zugeführt. Vor der Therapie wurden die Schmerzstärke sowie mögliche Risikofaktoren einer weiteren Schmerzchronifizierung erhoben. 6 Monate nach der Therapie wurde erneut die aktuelle Schmerzstärke erfragt. Alle Merkmale, die mit dieser Outcome-Variable assoziiert waren, wurden auf ihren prädiktiven Wert für die Entwicklung der Schmerzstärke überprüft (Regressionsanalyse).
Ergebnisse
48 % der Pat. schätzten 6 Mon. nach der Therapie die Schmerzen schwächer ein, 28% hatten gleichbleibende Beschwerden, 14% stärkere (3 stufige verbale ratingskala). Pat. mit LWS-Hauptschmerzen erreichten eine stärkere Verbesserung als Pat. mit HWS-Schmerzen. Niedriger Bildungsstand und das Vorhandensein von Begleitschmerzen waren mit schlechterer Schmerzentwicklung assoziiert; das Chronifizierungsstadium, somatische und psychosomatische Komorbidität nicht.
Schlussfolgerungen
Die Therapie war bei der Hälfte der Pat. erfolgreich und für LWS-Pat. besser geeignet als für HWS-Pat. Einige bekannte Risikofaktoren für ein schlechtes Therapie-Outcome konnten als solche bestätigt werden, andere Ergebnisse stehen mit der Literatur im Widerspruch und müssen diskutiert werden.