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Chondromalaziegrad des Schultergelenkes bei Rotatorenmanschettenruptur
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Zeigt sich ein Unterschied des glenohumeralen Chondromalaziegrades (CM-Grad) in Abhängigkeit von Größe und Ausmaß einer vorhandenen Rotatorenmanschettenläsion (RM-Läsion)?
Methoden
199 videodokumentierte Schulterarthroskopien wurden auf RM-Läsionen und Veränderungen des Glenohumeralgelenkes untersucht. Die RM-Läsionen wurden nach Snyder, der CM-Grad nach Outerbridge klassifiziert. Alle Berechnungen wurden mit SPSS 11.0 unter Windows 2000 ausgeführt. Ein p-Wert <0,05 wurde als signifikant bewertet.
Ergebnisse
Bei 117 Patienten zeigte sich ein normales Erscheinungsbild der RM (Snyder 0), bei 30 eine artikulär- bzw. bursalseitige Auffaserung (Snyder 1) und bei 52 eine komplette RM-Läsion. Von diesen 52 waren 33 klein (Snyder 2, <2cm), 9 mittel (Snyder 3, 2-3cm) und 10 groß (Snyder 4, >3cm). Das Glenoid war im Ausprägungsgrad stärker von einer CM betroffen als der Humeruskopf. Mit Zunahme des Schweregrades der RM-Läsion zeigte sich eine statistisch signifikante Zunahme des CM-Grades von Glenoid (p=0,028) und Humeruskopf (p=0,005). Bei partieller RM-Läsion (N=50) konnte im Vergleich zu den Komplettrupturen (N=32) ein statistisch signifikant niedrigerer CM-Grad für das Glenoid (p=0,013) und für den Humeruskopf (p=0,061) lediglich ein Trend nachgewiesen werden.
Schlussfolgerungen
Bei Patienten mit RM-Läsionen steigt mit dem Schweregrad auch der glenohumerale CM-Grad. Auf Basis der analysierten Daten kann die RM-Ruptur als Risikofaktor für die Entstehung einer Omarthrose gesehen werden. Eine operative Versorgung könnte das Fortschreiten von Sekundärschäden im Sinne einer Arthroseentwicklung verhindern.