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Einfluss der retropatellaren Denervierung auf die mittelfristigen Ergebnisse nach Implantation von Knietotalendoprothesen
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, welchen Einfluss die zirkuläre Denervierung der Patella auf die mittelfristigen Ergebnisse bei Implantation von Knietotalendoprothesen (KTP) hat.
Methoden
80 KTP ohne Retropatellarersatz wurden nach durchschnittlich 2,2 Jahren mit einem isokinetischen Dynamometer sowie klinisch u. radiologisch untersucht. Bei 40 der KTP war eine zirkuläre retropatellare Denervierung mittels Elektrokauter durchgeführt worden, bei der Vergleichsgruppe (ebenfalls 40 KTP's) war auf eine Denervierung verzichtet worden.
Ergebnisse
Es zeigte sich zwischen den Gruppen mit und ohne Denervierung beim HSS-Score kein Unterschied (MW ± SA 77,9 ± 11,1 bzw. 77,8 ± 11,0; p = 0,976). Bei niedriger Winkelgeschwindigkeit (60°/s) erzeugten die Patienten mit Denervierung durchschnittlich sowohl bei Extension (60,2 ± 32,2 Nm gegenüber 55,8 ± 25,2 Nm; p = 0,497) als auch bei Flexion im Kniegelenk (52,4 ± 28,3 Nm gegenüber 46,1 ± 22,3 Nm; p = 0,272) leicht höhere Drehmomentwerte als die Patienten ohne Denervierung. Bei hoher Winkelgeschwindigkeit (180°/s) waren die gemessenen Drehmomentwerte in beiden Gruppen nahezu identisch. Eine Patellanekrose konnte bei keinem der Patienten beobachtet werden. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bezüglich retropatellarer Schmerzen.
Schlussfolgerungen
Unsere Erbebnisse sprechen dafür, dass sich mittelfristig keine wesentlichen Unterschiede bei Patienten mit und ohne retropatellarer Denervierung nach KTP-Implantation ohne Patellaersatz zeigen und daher auf eine solche Prozedur verzichtet werden kann.