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Präzisionsanalyse von Iso-C vs. Fluoroskopiebasierter navigierter retrograder Anbohrung von osteochondralen Läsionen: eine experimentelle Studie7
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Gliederung
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Fragestellung
Das Ziel der operativen Therapie osteochondraler Läsionen des Talus besteht in der Revaskularisierung des Defektherdes. Intraoperativ sind jedoch nicht alle Lokalisationen am Talus durch alleinige arthroskopische Unterstützung oder fluoroskopische Bildgebung sicher zu identifizieren. Fehlbohrungen können vorkommen. Hier kann die dreidimensionale Navigation mit Hilfe des Iso-C-3D eine verbesserte Abbildurngsqualität bieten. Anhand einer Kadaverstudie wurde die Präzision, die Strahlenbelastung und das OP Set-up der ISO C 3D- und der Fluoroskopie- basierten Navigation ermittelt.
Methoden
An 14 anatomischen Präparaten wurde nach standardisiertem Schema über eine Innenknöchelosteotomie eine posteromediale Läsionen mimiert. Die Referenzbase wurde am Talushals an einer neu entwickelten rotationsstabilen Schraube befestigt. Diese besteht aus einem röntgendurchlässigen Material und bildet wenig Artefakte im Stahlengang. 7 retrograde Bohrungen wurden mittels Iso-C3D und 7 mittels Fluoroskopie basierter Navigation durchgeführt. Im Datensatz wurde auf dem Navigationssystem (Surgigate, Medivision, Schweiz) Trajektorien zur Definition des Eintritts- und Endpunktes definiert. Bei der Fluoroskopie- basierten Navigation wurden jeweils 3 Projektionsbilder (ap, lateral, schräg) akquiriert. Zur Präzisionsanalyse wurde nach der navigierten Anbohrung ein Iso-C3D Scan durchgeführt. Zudem wurde ein CT Scan zur Analyse durchgeführt. Darüber hinaus wurde eine makroskopische Kontrolle über die Inne nknöchelosteomie durchgeführt.
Ergebnisse
Die Strahlungszeit der ISO C-basierten Navigation war signifikant höher (ISO C 3D = 23 sec. (22-24 sec.), Fluoroskopie 14 sec. (11-17 sec.)). Mit der ISO C 3D Navigation gelang es in 7/7 (100%) die Läsion exakt zu treffen. Im Gegensatz dazu wurde mit der Fluoroskopie basierten Navigation nur 5/7 (72%) exakt getroffen. Hierbei zeigte sich kein Unterscheid zwischen den Methoden der Evaluation. In keinem Fall trat eine Lockerung der Referenzbasis mit dem Fixierungspin auf.
Schlussfolgerungen
Die mittels Fluoroskop akquirierten Projektionsbilder zur retrograden Anbohrung der osteochondralen Läsion des Talus, zeigten sich als unzureichend. Die Lokalisierung der Läsion war sehr erschwert. Mit dem dreidimensionalen Bilddatensatz des Iso-C3D C-Bogen Siremobil® wurde problemlos die Läsion in den entsprechenden multiplanaren Ebenen eingestellt und die Trajektorie geplant. Spezifische Probleme ergeben sich jedoch durch die derzeit noch aus der intraossären, metallischen Fixierung der DRB, da diese erhebliche Artefakte in der Iso-C3D Bildgebung provozieren. Dieses Problem wurde durch einen neu entwickelten Fixierungspin gelöst. Er ist rotationsstabil anzubringen und bewirkt nur minimale Streuartefakte. Ob wirkliche, signifikante Unterschiede in den Erfolgsquoten der operativen Therapie mit Hilfe der Iso-C3D gestützten Navigation im Vergleich zu konventionellen Methoden bestehen, wird in einer klinischen Studie evaluiert werden.