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Osteosynthese intraartikulärer Fersenbeinfrakturen mit Hilfe intraoperativer 3D-Bildgebung
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Für die Versorgung dislozierter intraartikulärer Fersenbeinfrakturen etablieren sich zunehmend offen reponierende und osteosynthetische Verfahren auch bei schweren Frakturformen. Kann durch den intraoperativen Einsatz des ISO-C-3D® die Präzision des operativen Vorgehens erhöht werden?
Methoden
In einer vergleichenden retrospektiven Studie wurden prä-, intra- und postoperative Röntgen- und CT-Bilder sowie multiplanare ISO-C-3D®-Rekonstruktionen ausgewertet.
Einschlußkriterium war eine dislozierte intraartikuläre Fersenbeinfraktur, die über einen erweiterten lateralen Zugang mittels AO-Platte versorgt worden sein mußte. Die Patienten der ISO-C-3D®-Gruppe waren zwischen 2001und 2002 operiert worden, Patienten der Kontrollgruppe zwischen 1999 und 2001 mit Hilfe eines konventionellen Bildverstärkers.
Zielparameter waren die Rekonstruktion der Gelenkflächen und die Implantatlage. Die präoperative Klassifikation erfolgte nach Zwipp und Sanders, die Beurteilung des Repositionsergebnisses und der Implantatlage nach Sanders.
Ergebnisse
54 Patienten mit 60 intraartikulären Fersenbeinfrakturen wurden mit Hilfe des ISO-C-3D® operiert, die Kontrollgruppe bestand aus 59 Patienten mit 62 Frakturen. Die Frakturverteilung nach Sanders ergab 9 Typ-II-Frakturen (Kontrollgruppe: n=16), 32 Typ-III-Frakturen (K: n=35) und 19 Typ-IV-Frakturen (K: n=11). Die mittleren Punktwerte nach Zwipp lagen bei 8,6 ± 1,4 in der ISO-C-3D®-Gruppe und 8,2 ± 1,8 in der Kontrollgruppe (p=0,20; n.s.).
Im Gruppenvergleich zeigten sich leicht verlängerte Op-Zeiten, jedoch kürzere BV-Zeiten bei Anwendung des ISO-C-3D®.
In der ISO-C-3D®-Gruppe konnte in 80% der Fälle ein anatomisches oder fast-anatomisches Ergebnis (Stufenbildung x≤2mm) erzielt werden, in der Kontrollgruppe in 82,3% (p=0,74; n.s.). Die Lage der Implantate war in 95% der Patienten der ISO-C-3D®-Gruppe korrekt, während in der Kontrollgruppe lediglich 71% korrekte Implantatlagen gewertet wurden (p=0,0004).
Schlussfolgerungen
Unsere Daten zeigen, daß aufgrund der Möglichkeit zur direkten intraoperativen Revision in fast allen Fällen eine einwandfreie Implantatlage erzielt werden kann. Bezüglich der anatomischen Rekonstruktion konnte kein signifikanter Vorteil für die Anwendung des ISO-C-3D® nachgewiesen werden. Die optimale Versorgung schwerer Fersenbeintrümmerfrakturen bleibt trotz verbesserter intraoperativer Technik eine traumatologische Herausforderung.