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Bilaterale Dekompression der Lumbalstenose über einen mikrochirurgischen monolateralen Zugang
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Text
Fragestellung
Die erworbene lumbale Spinalstenose kann dauerhaft oft nur durch eine operative Dekompression der betroffenen neuralen Strukturen adäquat therapiert werden. Große makroskopische Verfahren einschließlich der Laminektomie konkurrieren hier mit mikroskopischen Techniken über einen beidseitigen Zugang. Alternativ bietet sich die bilaterale Dekompression über einen mikroskopischen monolateralen Zugang mit Schonung der kontralateralen anatomischen Strukturen dar.
Methoden
Vorgestellt wird die Operationstechnik mit mikroskopischer Dekompression zunächst der beschwerdeführenden ipsilateralen Seite. Anschließend erfolgt nach Kippung des Patienten auf die Gegenseite und Einschwenken des Mikroskopes unter weiterhin sterilen Bedingungen die Dekompression der kontralateralen Seite in 'over-the-top'-Technik. Sowohl ein Undercutting nach kranial und kaudal wie auch eine Dekompression im Recessus lateralis und in das Neuroforamen hinein sichern die suffiziente Dekompression der kontralateralen neuralen Strukturen.
Ergebnisse
Von März 1998 bis November 2003 wurden 1055 Patienten mit mono- bis multisegmentalen spinalen Stenosen der Lendenwirbelsäule operiert. Die Operationszeit pro Wirbelsegment betrug durchschnittlich 37 Minuten, der Blutverlust 57 ml. Postoperativ steigerte sich die maximale Stehzeit um das 8fache, die maximale Gehstrecke um das 20fache.
Schlussfolgerungen
Die mikrochirurgische bilaterale over-the-Top-Dekompressionstechnik bei Lumbalstenosen über einen monolateralen Zugang stellt eine sinnvolle Erweiterung tradierter bilateraler Dekompressionstechniken dar, setzt aber Vertrautheit im Umgang mit dem Operationsmikroskop voraus.