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Halbwirbel-Resektion bei kongenitaler Skoliose: frühzeitige Korrektur im Kindesalter
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Durch Halbwirbel bedingte kongenitale Skoliosen zeigen, von wenigen inkarzerierten Formen abgesehen, eine deutliche Progredienz während des Wirbelsäulen-Wachstums. Primär nicht von der Deformität betroffene Nachbarabschnitte der Wirbelsäule bilden Gegenkrümmungen aus, die zunächst flexibel sind, im weiteren Verlauf jedoch strukturell werden. Eine Korrektur-Operation erfordert dann die Einbeziehung auch dieser sekundären Krümmungen in die Fusionsstrecke. Kann durch frühzeitige Resektion des Halbwirbels bereits im Kleinkindesalter diese negative Entwicklung verhindert werden?
Methoden
Von 1991 bis 2001 führten wir 28 Halbwirbelresektionen bei 25 Kindern im Alter zwischen 1 und 6 Jahren durch. Die Halbwirbel wurden über einen dorsalen Zugang reseziert, die Fehlstellung über eine transpedikuläre Instrumentation der Nachbarwirbel korrigiert. Der durchschnittliche Nachuntersuchungszeitraum betrug 3,5 Jahre.
Ergebnisse
Der Cobb Winkel der Hauptkrümmung betrug praeoperativ durchschnittlich 45°, postoperativ 14°, und 13° bei der letzten Nachuntersuchung. Die kompensatorische craniale Gegenkrümmung korrigierte sich spontan von 17° auf 5°, die kompensatorische caudale Gegenkrümmung von 22° auf 8°. Der Kyphosewinkel betrug 22° praeoperativ und 10° postoperativ.
Schlussfolgerungen
Durch frühzeitige Operation bereits im Kindesalter wird die Ausbildung ausgeprägter Deformierungen und struktureller Gegenkrümmungen vermieden. Die vollständige Korrektur der lokalen Fehlstellung und eine kurze Fusionsstrecke erlauben den primär nicht betroffenen Wirbelsäulenabschnitten ein normales Wachstum.