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Differenziertes Konzept zur Versorgung von instabilen Verletzungen der Brust- und Lendenwirbelsäule
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Zur Stabilisierung von instabilen Verletzungen der Brust- und Lendenwirbelsäule wird einerseits ein rein dorsales Vorgehen und andererseits die dorso-ventrale Stabilisierung diskutiert. Die Art des gewählten Vorgehens wird an unserer Klinik von der Schwere der erlittenen Verletzungen abhängig gemacht. Die Analyse unseres Krankengutes sollte zeigen, inwieweit das von uns bevorzugte, kombinierte dorso-ventrale Vorgehen Vorteile gegenüber den alleinigen dorsalen Stabilisierungstechniken bringt.
Methoden
Im Zeitraum 1997 - 2003 wurden an unserer Klinik 1.134 Pat. (492 Frauen, 642 Männer, Alter 39,1 (5-95) Jahre) mit Frakturen an der BWS (n=424) u. der LWS (n=710) stationär behandelt. Operative Stabilisierungen wurden bei 409 Pat. (36,1%) durchgeführt (107 Fälle mit BWS u. 302 Fälle mit LWS-Verletzung).
Operatives Managment: Instabile Frakturen der BWS und LWS, mit geringer Einengung des Spinalkanales, wurden einseitig dorsal im Bedarfsfall mit transpedikulärer Spongiosaplastik oder ggf. zusätzlicher Vertebroplastie stabilisiert. Hochinstabile Verletzungen und Frakturen mit deutlicher Spinalkanaleinengung wurden dorso-ventral zweiseitig versorgt. Nach primärer dorsaler Stabilisierung, ggf. mit Dekompression, erfolgte in allen Fällen eine CT-Kontrolle. Im 2. operativen Schritt 2-3 Tage später, wurde die ventrale Fusionierung mit autologen Knochenblock, partiellen oder vollständigen Wirbelkörperersatz durchgeführt. Zeigte sich in der CT-Kontrolle nach dorsalem Vorgehen eine ungenügende Reposition des intraspinalen Fragmentes, so wurde dieses von ventral her ausgeräumt. Die ventralen Versorgungen erfolgten endoskopisch oder minimal invasiv.
Parameter: Klassifikation nach Magerl. Best. des Grund-Deckplattenwinkels zum Nachweis eines Korrekturverlustes. Bestimmung des funktionellen Status (Schmerzen, Funktions- und Arbeitsfähigkeit; max. 15 Punkte)
Ergebnisse
Die radiologischen und funktionellen Ergebnisse sowie Implantatkomplikationen sind in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet [Tab. 1].
Schlussfolgerungen
Das oben aufgeführte, differenzierte Konzept bietet beim dorso-ventralen Vorgehen folgende Vorteile: Geringer Korrekturverlust bei erhöhter Stabilität. Exakte Dekompression mit Wiederherstellung des Spinalkanales. Sofortversorgung, auch im Falle eines Polytraumas möglich. Geringe Implantatkomplikation. Besserer funktioneller Status. Insgesamt standardisierte und bewährte Operationstechnik im Rahmen eines frakturadäquaten Therapiekonzeptes.