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Totaler Bandscheibenersatz im voroperierten Bewegungssegment
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Der totalendoprothetische Bandscheibenersatz bei diskogenen Rückenschmerzen im Anschluss an Bandscheibenoperationen (Postdiskektomie - Kreuzschmerz) wird kontrovers diskutiert. In einer prospektiven bizentrischen Studie sollten die klinischen Ergebnisse unter standartisierten Bedingungen evaluiert werden.
Methoden
In einer prospektiven bizentrischen Studie wurden bei 133 Patienten (69m,63f, Alter: 47J (23-71)) insgesamt 144 Bandscheibenprothesen (Prodisc, Spine Solutions) implantiert. Einschlusskriterien waren dominante, therapierefraktäre diskogene Kreuzschmerzen aus einem voroperierten Segment bei vorausgegangener Bandscheibenoperation. Patienten mit dominanter oder den Kreuzschmerz überwiegenden radikulären Beschwerden, sowie Patienten mit arthrogener Schmerzkomponente oder Instabilitätszeichen wurden von der Indikation ausgeschlossen.
Ergebnisse
Die mittlere Op-Zeit betrug 155 min, der Blutverlust 250 ml incl. bisegmentaler Fälle (21,1 %). Die Nachuntersuchung erfolgte nach durchschnittlich 23 Monaten (3-44 M). Die Schmerzbewertung auf der visuellen Analogskala (VAS) verbesserte sich von 7.1 auf 2,6, der Oswestry Disability Index von 44 % auf 10 %. 45 % der Patienten waren mit dem Op-Ergebnis komplett zufrieden, 47,5 % zufrieden. Die Komplikationsrate lag unter 5%. Der Ergebnisvergleich zu sog. "Primärindikationen" bei nicht voroperierten Patienten ergab keinen Unterschied.
Schlussfolgerungen
Der endoprothetische Bandscheibenersatz ist in ausgewählten Fällen eine sinnvolle Alternative zur Fusionsoperation bei Postdiskektomie - Kreuzschmerzen ohne signifikante radikuläre Symptomatik.