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Die unberücksichtigte ventrale Subluxation der Talusrolle bei der operativen Korrektur schwerer neurogener Fußdeformitäten
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Ausgeprägte neurogene Fußdeformitäten beinhalten in den meisten Fällen eine Spitzfußkomponente. Die Korrektur muss, um vollständig zu sein, immer auch die Spitzfußkomponente umfassen. Dies kann eine ventrale Subluxation der Talusrolle zur Folge haben.
Methoden
Drei Patienten mit ausgeprägten neurogenen Fußdeformitäten, zwei Patienten mit neurogenem Klumpfuß, ein neurogener Knickplattfuß, die postoperativ eine ventrale Suluxation der Talusrolle entwickelt haben werden anhand der radiologischen Verläufe demonstriert.
Ergebnisse
In einem Fall wurde eine operative Revision notwendig, in den anderen Fällen war die konservative Behandlung mit Gipsredression ausreichend.
Schlussfolgerungen
Bei der operativen Korrektur schwerer Fußdeformitäten, die eine Spitzfußkomponente beinhalten, kann es zur unerkannten ventralen Subluxationsstellung der Talusrolle in der Malleolengabel kommen. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf die Fußfunktion, da die Dorsalflexion im oberen Sprunggelenk knöchern blockiert wird und es zu einer lokalen Druckkonzentration zwischen der distalen Tibiavorderkante und der Talusrolle kommt. Ursächlich kann man zwei Faktoren für dieses Phänomen verantwortlich machen: -die Knöchelgabel ist für die Aufnahme der nach ventral breiter werdenden Talusrolle zu eng geworden -die Wadenmuskulatur wurde nicht ausreichend verlängert. Empfehlung: Wir würden bei der operativen Korrektur schwerer struktureller Fußdeformitäten mit Spitzfußkomponente empfehlen, ein seitliches Röntgenbild intraoperativ anzufertigen, mit dem das physiologische Eintauchen der Talusrolle in die Knöchelgabel dokumentiert wird.