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Die Insuffizienzfraktur des Sakrums : (Ursache, Diagnose, Therapie)
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Text
Fragestellung
Eine mögliche Ursache für den tiefen Rückenschmerz stellt die Insuffizienzfraktur des Sakrums bei Osteoporose dar. Diese Arbeit berichtet über Pathogenese, Klinik sowie Diagnose und Therapie dieses Krankheitsbildes.
Methoden
Analysiert werden retrospektiv die Befunde und Daten von drei Patientinnen, die sich 2003 wegen ambulant nicht beherrschbarer Schmerzen in stationärer Behandlung befanden. Das durchschnittliche Alter betrug 85,3 Jahre (81 bis 91 Jahre). Neben konventionllen Röntgenaufnahmen wurde bei den Patientinnen eine weiterführende Diagnostik mit CT, MRT und Szintigrafie durchgeführt.
Ergebnisse
Während eine Patientin über ein Sturzereignis berichtete, war den anderen Patientinnen ein solches Trauma nicht erinnerbar. Obwohl es bei der einen Patientin zu einem Sturz gekommen war, hatte sie erst zwei Wochen später Schmerzen im sakralen Bereich verspürt. Die angegebenen Schmerzen waren bei allen Patientinnen tief lumbal bzw. sakral lokalisiert ohne eine radikuläre Komponente. Verstärkt wurden die Beschwerden durch Sitzen, Stehen sowie Laufen. Alle Patientinnen wiesen eine Osteoporose auf, bei einer Patientin lag ein Z.n. hepatozellulärem Karzinom vor. Aufgrund der angegebenen Beschwerden wurde bei allen Patientinnen primär ein konventionelles Röntgen durchgeführt, ohne dass eine Fraktur eindeutig nachgewiesen werden konnte. Zielführend für die Diagnose waren CT, MRT und Szintigrafie. Nach abschließender Klärung des Befundes konnten die Patientinnen nach vorübergehender Bettruhe dann unter einer adäquaten Analgesie (meist transcutaner Opiat-Therapie) mobilisiert werden.
Schlussfolgerungen
Besteht aufgrund von Anamnese sowie Beschwerden mit passender Klinik der V.a. eine Insuffizienzfraktur des Sakrums, sollten primär konventionelle Röntgenaufnahmen durchgeführt werden. Bei hier unklarem Befund erlauben CT, MRT und Szintigrafie eine Diagnosesicherung, wobei wir das MRT und die Szintigrafie hierfür am besten geeignet halten. Die Therapie der Insuffizienzfraktur (ohne neurologische Ausfälle) besteht dann in einer Mobilisierung unter adäquater Schmerztherapie nach vorübergehender Bettruhe sowie die Therapie der Osteoporose.