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68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
90. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
45. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verband für Physiotherapie – Zentralverband der Physiotherapeuten/Krankengymnasten

19. bis 23.10.2004, Berlin

Der intramedulläre Abszess des Rückenmarks als ein seltenes Krankheitsbild: Falldarstellungen, Behandlungskonzept und Literaturübersicht

Meeting Abstract (DGOOC 2004)

  • presenting/speaker S. Esenwein - Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil, Chirurgische Universitätsklinik mit Poliklinik, Bochum
  • C. Horch - Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil - Universitätsklinik, Abteilung für Neurotraumatologie und Rückenmarkverletzte, Bochum
  • T. Kagel - Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil - Universitätsklinik, Institut für Radiologische Diagnostik und Nuklearmedizin, Bochum
  • G. Muhr - Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil, Chirurgische Universitätsklinik mit Poliklinik, Bochum
  • R. Meindl - Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil - Universitätsklinik, Abteilung für Neurotraumatologie und Rückenmarkverletzte, Bochum

Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie. Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie. 68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 90. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 45. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 19.-23.10.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dguE9-1719

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgu2004/04dgu0282.shtml

Veröffentlicht: 19. Oktober 2004

© 2004 Esenwein et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung

Obwohl die Erstbeschreibung eines intramedullären Abszesses bereits im Jahr 1830 erfolgte, finden sich in der wissenschaftlichen Literatur bisher weniger als 100 dokumentierte Fälle. Welche Therapie ist bei dieser seltenen Erkrankung erfolgversprechend?

Methoden

Wir berichten über 2 Patienten, die bereits mit vorliegender Querschnittsymptomatik vorstellig wurden und bei denen im MRT eine intramedulläre noduläre Raumforderung nachgewiesen werden konnte. Anhand der beiden Fälle soll gemeinsam mit der wissenschaftlichen Literatur eine Übersicht über die Pathogenese, die Behandlungsstrategie und das zu erwartende therapeutische Outcome der intramedullären Abszesse gegeben werden.

Ergebnisse

Als die häufigsten klinischen Zeichen einer intramedullären Abszessbildung werden eine beginnende Querschnittsymptomatik, eine Erhöhung der laborchemischen Entzündungsparameter sowie Missempfindungen und Schmerzen beschrieben. Die Diagnosesicherung mittels MR-Tomographie und eine rasche chirurgische Sanierung sind für die betroffenen Patienten essentiell, da eine frühzeitige Stellung der Diagnose und schnellstmögliche operative Therapie unabhängig von der Genese des Infektes die entscheidenden prognostischen Faktoren darstellen.

Schlussfolgerungen

Das Vorliegen eines neurologisches Defizits mit progredienter Querschnittsymptomatik sollte immer Misstrauen erwecken und die Differentialdiagnose einer intramedullären Abszedierung des Rückenmarks in das therapeutische Handeln miteinbeziehen. Nach frühzeitig eingeleiteten adäquaten Therapiemaßnahmen ist mit einer funktionellen Besserung des bestehenden neurologischen Defizits zu rechnen.