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Reliabilitätsanalyse der Letournel-Klassifikation für Acetabulumfrakturen
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Die Frakturklassifikation ist essentiell zur Planung der Operation, aus ihr leitet sich die Entscheidungsfindung, als auch Art und Ausmaß der Therapie ab und somit sekundär auch die Prognose. Die Aussagekraft einer Klassifikation hängt dabei von ihrer Reliabilität (Zuverlässigkeit) ab. Die Interobserver Reliabilität ist Voraussetzung für den effektiven Gebrauch einer Klassifikation. Mit einer errechneten Fehlerwahrscheinlichkeit lässt sich beurteilen, inwieweit eine Klassifikation geeignet ist reproduzierbare Ergebnisse zu liefern.
Methoden
Röntgenbilder von 40 Patienten mit Acetabulumfrakturen wurden von acht Unfallchirurgen beurteilt. Die Interobserver Reliabilität wurde durch Vergleich der Ergebnisse aller acht Untersucher, die Intraobserver Reliabilität wurde durch Vergleich der Ergebnisse jedes einzelnen Untersuchers beurteilt. Als Reliabilitäts-Koeffizient diente der Kappa-Wert nach Landis und Koch.
Ergebnisse
Für die Letournel-Klassifikation konnte eine gute Übereinstimmungsrate für die Interobserver Reliabilität erzielt werden (kappa = 0,62), unabhängig von der Art der Diagnostik und der persönlichen Erfahrung der Untersucher. Für die Intraobserver Reliabilität fand sich ebenfalls eine gute Übereinstimmungsrate (kappa = 0,77). Hier konnte durch zusätzliche Verwendung eines dreidimensionalen Computertomogramms (CT) die Übereinstimmungsrate verbessert werden (kappa = 0,81), während bei zusätzlichem 2D-CT die Rate der Übereinstimmung sank (kappa = 0,61).
Durch Analyse der Übereinstimmung pro Urteilskategorie konnten T-Frakturen, Frakturen des vorderen Pfeilers mit zusätzlicher hinterer Hemiquer-Fraktur sowie Querfrakturen mit Fraktur der hinteren Wand als Schwachstellen beider Klassifikationen identifiziert werden. Die höchsten Übereinstimmungen wurden für Frakturen der hinteren Wand, Querfrakturen und Zwei-Pfeiler-Frakturen gefunden.
Schlussfolgerungen
Eine genauere radiologische Differenzierung zwischen den 'zusammengesetzten' Frakturtypen erscheint sinnvoll, um ggf. eine bessere Interobserver Reliabilität zu erreichen. Entsprechende Definitionen werden vorgeschlagen.