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Der multidirektional winkelstabile Unterschenkelmarknagel: Eine universelle Lösung?
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Text
Fragestellung
Im Rahmen der retrospektiven Studie sollte die Effizienz eines multidirektional winkelstabilen Fixateur interne bei der Versorgung von Frakturen und Pseudarthrosen sowie bei Umstellungskorrekturen im Bereich der Problemzone der distalen Tibia und des Pilon tibiale überprüft werden.
Methoden
Von 9/97 bis 12/03 wurden insgesamt 136 Patienten (95 m, 41 w , Alter Ø 42,9 Jahre (12-89)) mit einem Fixateur interne im Bereich des Pilon tibiale und der distalen Tibia osteosynthetisch versorgt. Es handelte sich um 70 Frakturen, 46 Pseudarthrosen sowie 20 Fehlstellungskorrekturen. Bei 32 Frakturen (45,7 %) fanden sich schwere geschlossene bzw. offene Weichteilschäden, so dass initial ein Fixateur externe für durchschnittlich 24,9 Tage (5 –150) zum Einsatz kam. Die 46 Pseudarthrosen hatten durchschnittlich 9,6 Monate (6-24) bestanden mit durchschnittlich 2,42 (1-7) Voroperationen. Im Rahmen der Stabilisierung wurden insgesamt 71 autologe Spongiosaplastiken durchgeführt. Die Operationen erfolgten in der Regel in minimal-invasiver Form über 2 bzw.3 kurze Inzisionen mit Einschieben des Implantates in der Untertunnelungstechnik. Es erfolgte die retrospektive statistische Auswertung, sowie die klinische und radiologische Nachuntersuchung der abgeschlossenen Fälle.
Ergebnisse
116 von 136 Behandlungen sind abgeschlossen. Als Komplikationen fand sich bei
den Frakturen eine Osteitis bei der Behandlung einer 3°offenen Fraktur. Bei den Pseudarthrosenrevisionen traten 3 Osteitiden auf, die zu einer vorzeitigen Materialentfernung mit Reststabilisierung im Fixateur externe führten, wobei in 2 Fällen ein positiver Keimnachweis vorlag. Bei 3 Plattenlagerinfekten (2 mit infiziertem Ausgangsbefund) konnte bei knöcherner Konsolidierung durch eine vorzeitige Materialentfernung eine Infektberuhigung erzielt werden. Mit Ausnahme eines Implantatbruches bei infektbedingter Instabilität kam es zu keinem Materialversagen oder einem sekundären Korrekturverlust. Alle Fälle heilten knöchern aus.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse zeigen, dass sich der multidirektional winkelstabile Plattenfixateur interne für die Problemzone distale Tibia und Pilon tibiale in der Behandlung von Unterschenkel-/Pilonfrakturen sowie Pseudarthrosen in Verbindung mit minimal-invasiven Operationsmethoden bewährt hat. Durch die hohe Primärsteifigkeit des Systems konnten auch komplizierte Ausgangssituationen, wie z.B. infizierte und mehrfach voroperierte Pseudarthrosen zu einer knöchernen Heilung gebracht werden.