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Versorgung von Humeruskopffrakturen mittels winkelstabiler Titanplatte
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Die Versorgung der dislozierten Humeruskopffraktur ist durch viele Probleme gekennzeichnet: prekäre Durchblutungssituation, große Hebelkräfte der ansetzenden Muskulatur, ungünstige Knochensubstanz durch Osteoporose, schwacher Cortikalis und imprimierter Spongiosa sowie zügige Einsteifung bei Ruhigstellung.
Alle bisher offen oder geschlossen applizierten Implantate zeigen erhebliche Nachteile, so dass offensichtlich ein Bedarf nach einem alternativen Implantat besteht, welches eine übungsstabile Plattenosteosynthese als auch einen besseren Halt im osteoporotischen Knochen ermöglicht.
Methoden
Mit dem Titanfixateur interne kann eine winkelstabile Platten-Schrauben-Verbindung hergestellt werden, die Schraubenlage zur Platte kann bis zu 15° in allen Ebenen freigewählt werden. Vorteil diesen Verfahrens ist die Möglichkeit eines Aufhängens der Fragmente auch bei schlechter Knochenqualität an Schrauben und Platte. Der Kraftabfluss erfolgt ohne Knochen-Implantat-Kontakt, so dass die Durchblutung nicht weiter eingeschränkt wird.
Ergebnisse
Wir stellen die Ergebnisse von 32 Patienten mit ausgewogenem Geschlechtsverhältnis vor. Durchschnittsalter: 54,8 Jahre, operativ versorgt, 29 Frakturen, davon 18 x Neer IV, 8 x Neer VI, 3 x mit zusätzlicher Schaftkomponente, sowie drei subcapitale Pseudarthrosen.
Bei 30 von 32 Patienten ist die Behandlung abgeschlossen, es wurde ein gutes bis sehr gutes Ergebnis bei 24 Patienten erreicht, bei 6 Patienten ein schlechtes. An Komplikationen sahen wir einen Plattenlagerinfekt, der jedoch nach vorzeitiger ME beruhigt war und ein gutes funktionelles Ergebnis zeigte. Weiterhin trat ein Plattenausriß aus dem Humeruskopf bei erheblicher Osteoporose und massiver motorischer Unruhe bei Durchgangssyndrom auf. Eine Kopfnekrose trat nicht auf.
Schlussfolgerungen
Winkelstabile Implantate stellen insbesondere bei schwierigen Knochenverhältnissen eine gute Ergänzung zu den konventionellen Behandlungsverfahren dar. Bei höhergradigen Frakturen nach Neer und hohem Alter ist der prothetische Ersatz zu erwägen.