Artikel
Unikondyläre Schlittenprothese, Kreuzbandersatzplastik und Knorpel-Knochentransplantation zur Korrektur einer instabilitätsbedingten posttraumatische Gonarthrose
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung
Korrekturosteotomie oder Implantation einer unikondyläre Schlittenprothese mit Kreuzbandersatzplastik zur Beseitigung einer instabilitätsbedingten posttraumatische Gonarthrose
Methoden
Ein heute 45 Jahre alter Patient verletzte sich 1996 beim Fußballspiel und zog sich eine vordere Kreuzbandruptur als auch einen Innenmeniskusriss zu. Arthroskopisch entfernte man den Innenmeniskushinterhornteileinriss. Trotz intensiven Muskelaufbaus persistierte die ventrale Instabilität, so dass 1997 die Kreuzbandersatzplastik und Innenmeniskusnachresektion erforderlich wurde. Der Patient war nach der Operation nie beschwerdefrei, klagte über eine weiterhin bestehende Instabilität und Schmerzen im medialen Gelenkspalt, so dass 1997 und 2000 nochmals Arthroskopien mit Chondroplastik und schließlich kompletter Innenmeniskusentfernung durchgeführt wurden.
Bei der klinischen Untersuchung war die Beinachse varisch, das Zohlen'sche-Zeichen 3-fach positiv, das Kniegelenk anteromedial instabil mit 2-fach positivem Lachman-Test sowie positivem Pivot Shift-Test. Intraoperativ zeigte sich eine großflächige IV° Schädigung des medialen Kompartments, das femoralen Gleitlager als auch der laterale Femurkondylus war umschrieben III° geschädigt. Das vordere Kreuzband fehlte. Es erfolgten die Entnahme der Semimenbranosus- und Gracilissehne als Kreuzbandersatz, die tibiale und femorale Bohrung für die VKB-Plastik, die Implantation einer medialen Schlittenprothese sowie die Mosaikplastik am lateralen Femurkondylus. Der Gleitlagerdefekt wurde mit der resezierten hinteren Kondylenfläche im Sinne eines Mega OATS gedeckt.
Ergebnisse
Der Patient ist 4 Monate nach der Operation beschwerdefrei, die Beinachse ist gerade, das Kniegelenk reizlos und stabil. Die Beweglichkeit beträgt Extension/Flexion 0-0-135° zu 0-0-140° im Vergleich zur Gegenseite.
Schlussfolgerungen
Das kombinierte Vorgehen mit medialer Schlittenprothese, VKB-Plastik sowie Knorpel-Knochentransfer ermöglicht bei jungen Patienten die Achskorrektur, Beseitigung des Knorpelschadens als auch die Stabilisierung des Kniegelenkes. Die Gelenkfunktion bleibt weitgehend erhalten und die Möglichkeit der späteren kompletten endoprothetischen Versorgung bleibt bestehen.