Artikel
Die Fasciotomie beim Fußkompartmentsyndrom: medial oder dorsal?
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung
Fußkompartmentsyndrome entstehen zumeist im Zusammenhang mit Verletzungen der unteren Gliedmaßen. Die chirurgische Technik der Kompartmentdekompression wird bis heute kontrovers diskutiert.
Methoden
Wir haben deshalb experimentell an 7 unversehrten, nicht einbalsamierten Leichenfüßen pathologische Fußkompartimentdrücke erzeugt und die Druckentlastung nach dorsalen sowie medialen Fasciotomietechniken überprüft. Dazu wurden insgesamt 5 Drucksensoren über Kanülen in definierten Kompartimenten plaziert: P1 wurde in der zentralen Loge der tiefen kurzen Beugemuskulatur plaziert, P2 lag in der medialen Flexorenmuskulatur, P3 im Tarsaltunnel, P4 in der Subkutis des Fußrückens und P5 im ersten intermetatarsalen Zwischenraum.
Ergebnisse
Die lokale Injektion von Wasser in das zentrale Kompartment führte zu einem sofortigen Druckanstieg in allen anderen Fußkompartimenten. Die dorsale Fasziotomie mit einem singulären Schnitt war der mit einer (dorsalen) Doppelinzision unterlegen. Aber es verblieben auch danach noch deutlich erhöhte Werte in der zentralen Flexorenloge und im Tarsaltunnel. Mediale Fasciotomietechniken mit einer ausreichend langstreckigen Inzision konnten sowohl die plantaren Druckwerte, als auch den Druck im Tarsaltunnel am effektivsten beeinflussen, so daß dorsale Inzisionen nicht mehr erforderlich waren.
Schlussfolgerungen
Wenn eine sichere und sofortige Kompartmententlastung des Fußes erforderlich wird, bevorzugen wir deshalb den primären medialen Zugang in Höhe des Mittelfußes.