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Reoperationsrate nach 298 perkutanen Verschraubungen der medialen Schenkelhalsfraktur im höheren Lebensalter
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Analyse der Komplikationsrate nach Schraubenosteosynthese der medialen Schenkelhalsfraktur (SHFx)
Methoden
In einer offenen prospektiven Beobachtungsstudie untersuchten wir die Häufigkeit und Art der Komplikationen nach einer kostengünstigeren, minimal invasiven, femurkopferhaltenden Versorgung der medialen SHFx nach dem Prinzip der Dreipunktabstützung. Zwischen 06/1997 und 12/2001 wurden 298 mediale SHFx bei betagten Patienten (mittleres Alter: 78,4±12,8 Jahre) mit kannülierten Schrauben nach Manninger (Fa. DePuy) stabilisiert. Grad der Dislokation: Garden I 46 (15,4%), Garden II 20 (6,7%), Garden III 226 (75,8%) und Garden IV 6 (2%). Pauwels-Klassifikation: Pauwels I 55 (18,4%), Pauwels II 192 (64,4%) und Pauwels III 51 (17,1%). Der Nachuntersuchungszeitraum betrug median 15,3 Monate (Range: 1,1 - 35 Monate).
Ergebnisse
Bei 57 Patienten (19,1%) war eine Zweitoperation notwendig. Bei 46 Patienten (15,4%) erfolgte die sekundäre Implantation einer Prothese infolge einer Redislokation (20x), Hüftkopfnekrose (14x) oder einer Pseudarthrose (12x). In einem Fall wurde eine Wundrevision wegen eines Wundhämatoms notwendig. Bei intraartikulärer Schraubenfehllage wurde ein Schraubenwechsel bei 2 Patienten durchgeführt. Die übrigen Gründe für eine Reoperation waren Schmerzen im Bereich der lateralen Schraubenenden, die zu einer Implantatentfernung (6x) führten.
Schlussfolgerungen
Die perkutane Schraubenosteosynthese der medialen SHFx stellt ein resourcenschonendes Verfahren mit geringem operativem Trauma beim betagten Patienten dar. Zur Optimierung der Behandlungsergebnisse und Vermeidung von Komplikationen sind eine exakte Reposition der Fraktur und korrekte Schraubenpositionierung, sowie die Identifizierung von Kontraindikationen der Osteosynthese erforderlich.