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Morbus Teutschländer im Bereich der Schulter als seltene Differentialdiagnose zur Tendinosis calcarea - ein Fallbericht
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Der Morbus Teutschländer (tumorale Kalzinose) ist eine sehr seltene Form der benignen Weichteilkalzifizierung. Wir beschreiben einen Fall des M. Teutschländer im Bereich des M. supraspinatus als interessante Differentialdiganose zur Tendinosis calcarea.
Material und Methoden
Ein 58 jähriger Patient stellte sich wegen seit 2 Jahren bestehender, in den letzten 2 Monaten stark zunehmender Schmerzen im Bereich der linken Schulter bei uns vor. Die auswärts erfolgte Röntgendiagnostik hatte Verkalkungen im Bereich des M. supraspinatus gezeigt. Eine unter der Verdachtsdiagnose Tendinosis calcarea durchgeführte konservative Behandlung blieb erfolglos.
Ergebnisse
Präoperativ erfolgte eine direkte und eine indirekte MR-Arthrographie. Sie zeigte eine polyzystische Läsion im M. supraspinatus mit max. 6 cm Durchmesser; die DD umfasste neben einem Hämatom/ Serom auch einen infektiösen oder neoplastischen Prozess. Bei der offenen Resektion zeigte sich eine Verkalkung im M. supraspinatus mit teilweise verflüssigtem und mit partiell festem Kalk. Die histologische Untersuchung ergab den typischen Befund eines M. Teutschländer mit scholligen, teilweise konfluierenden Verkalkungen mit randlicher Demarkation durch Makrophagen, Fibroblasten, lymphoplasmazelluläre Entzündungsinfiltrate und im vorliegenden Fall nur durch einzelne mehrkernige Riesenzellen.
Schlussfolgerung
Der M. Teutschländer ist eine sehr seltene, aber interessante DD zur Tendinosis calcarea, an die bei atypischer Verkalkung im Bereich der Schulter gedacht werden sollte. Eine operative Entfernung wird empfohlen.