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Morbus Perthes: Klinische und radiologische Langzeitergebnisse
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Text
Fragestellung
In einer retrospektiven Studie wurde anhand des klinischen und radiologischen Verlaufes von Erkrankungsbeginn bis Wachstumsabschluss geprüft, welche Kriterien eine Aussage über den zu erwartenden Verlauf des Morbus Perthes zulassen.
Methodik
Nach einem durchschnittlichen Beobachtungszeitraum von 14,5 Jahren konnten von 57 % der 81 Patienten radiologische und klinische Daten bei Diagnosestellung mit denen nach Wachstumsabschluß verglichen werden.
Ergebnis
Vor dem sechsten Lebensjahr Erkrankte mit starkem Befall der Epiphyse hatten bessere Resultate als die, die älter als sechs waren und weniger schwer betroffen schienen. Patienten, die bei Erkrankungsbeginn den Cattrallgruppen I und II angehörten, zeigten bessere Ergebnisse als die Patienten der Gruppen III und IV. Die von Catterall beschriebenen Risikofaktoren traten öfter bei jüngeren Patienten auf, die jedoch das bessere Resultat hatten. In den Gruppen III und IV traten sie auch gehäuft auf und sind hier mit schlechtem Langzeitergebnis verbunden. Nach konservativer und nach operativer Therapie fielen die Ergebnisse bei den Patienten schlechter aus, die bei Erkrankungsbeginn älter als sechs waren oder den Gruppen III und IV angehörten.
Schlussfolgerung
Die Röntgenkriterien sind dem Alter bei Erkrankungsbeginn hinsichtlich der Prognose untergeordnet. Die Catterall-Klassifikation gibt einen Hinweis auf die Prognose des Verlaufes. Die Befunde ergaben keinen Unterschied zwischen konservativer und operativer Therapie. Als prognostischer Faktor scheint das Alter bei Erkrankungsbeginn wichtiger zu sein als die Art der Therapie.