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Gewebeverträglichkeit von PMMA-Knochenzementen
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Fragestellung
Lokal-toxische Reaktionen werden als eine Ursache für die Bildung des bindegewebigen Interface zwischen Knochen und PMMA-Knochenzement angesehen.
Methodik
Im HET-CAM-Test sollte die in-vivo Gewebeverträglichkeit handelsüblicher PMMA-Knochenzemente untersucht werden. Getestet wurden Polymere, Restmonomer-Extrakte und Inhaltsstoffe (Polymerisationsinitiatoren, Stabilisatoren, u.a.) der unterschiedlichen PMMA-Zemente. Kriterien für die lokale Toxizität waren innerhalb von 48h neu auftretende vaskuläre Veränderungen bzw. Gewebenekrosen.
Ergebnisse
Für alle PMMA-Polymere konnte eine gute Gewebeverträglichkeit nachgewiesen werden, solange die Knochenzemente in der Mitte bzw. am Ende der vom Hersteller angegebenen produktspezifischen Verarbeitungsphase auf das Gewebe aufgebracht wurde. Auch verursachten die von den PMMA-Polymeren über 72h freigesetzten Restmonomere keine toxischen Gewebereaktionen. Deutliche lokale Entzündungsreaktionen waren beim Auftragen einiger Knochenzemente zu Beginn der jeweiligen Verarbeitungsphasen zu erkennen. Ebenso wurden konzentrationsabhängig durch unterschiedliche Inhaltsstoffe der PMMA-Knochenzemente z.T. erhebliche toxische Gewebereaktionen ausgelöst.
Schlussfolgerung
Gewebetoxische Reaktionen drohen bei PMMA-Knochenzementen v.a. durch noch ungebundene Inhaltsstoffe bzw. Monomere. Daher sollte eine zu frühe Verarbeitung der Knochenzemente vermieden werden. Auch sollte von Seiten der Hersteller der Versuch unternommen werden, potentiell toxische Inhaltsstoffe durch verträglichere Substanzen zu ersetzen.