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Antimikrobielle Wirksamkeit von nanopartikulärem Silberknochenzement gegen Methicillin resistente Staphylococcus aureus Stämme
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Infektionen, v. a. mit Methicillin resistenten S. aureus Keimen, stellen ein enormes Problem der Endoprothetik dar. In der Literatur wurde bereits über antiinfektiösen Silbersalz-Knochenzement berichtet, der aber aufgrund seiner Zytotoxizität im klinischen Alltag nicht eingesetzt werden konnte. Die vorliegende Studie untersuchte in vitro die antibakterielle Wirksamkeit und die Zytotoxizität eines Polymethylmetacrylate (PMMA) Zements, der mit nanopartikulärem Silber, d.h. mit metallischen Silberpartikel in der Grösse von 5 - 50 Nanometer, versetzt wurde.
Methoden
Die Aktivität des nanopartikulären Silberzements und Kontroll-Knochenzementen gegen S. epidermidis, S. aureus und MRSA-Stämmen wurde mit Hilfe eines Mikrotiterplatten-Proliferationstestes ermittelt. Das Anwachsverhalten von Osteoblasten und die Elution des Silbers wurden zur Bestimmung der in vitro Zelltoxizität untersucht.
Ergebnisse
Knochenzement mit nanopartikulärem Silber zeigte eine antimikrobielle Aktivität gegen alle getesten Bakterien, v. a. auch gegen MRSA-Stämme. PMMA-Zement mit oder ohne Gentamicin-Zusatz war gegen MRSA nicht wirksam. Es ergaben sich keine Unterschiede bezüglich des Anwachverhaltens der Osteoblasten auf dem Silber- gegenüber gewöhnlichem PMMA-Zement. Silber wurde während des Elutionstests nicht freigesetzt. Dadurch konnte die in vitro Zellverträglichkeit des nanopartikulären Silberzements nachgewiesen werden.
Schlussfolgerungen
Bei nanopartikulärem Silberknochenzement handelt es sich um eine Substanz mit einer in vitro Wirksamkeit gegen MRSA-Stämme bei gleichzeitig fehlender Zytoxizität.