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Ist der Extremitätenerhalt bei malignen Tumoren der unteren Extremität die bessere Therapieform? - Beziehungen zur Lebensqualität (QoL) und Lebenszufriedenheit (LZ)
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Unterstützt durch die Annahme, dass der Extremitätenerhalt wegen seines weniger entstellenden Ergebnisses im Vergleich zur Amputation eine höhere QoL zur Folge hat, gilt er heute bei malignen Tumoren der unteren Extremität als Therapie der Wahl.
Fragestellung
Die Analyse funktioneller und lebensqualitätsbezogener Parameter soll klären, ob sich Patienten nach Extremitätenerhalt oder Amputation hinsichtlich QoL und LZ unterscheiden.
Methoden
In einer Kohorte von 124 Patienten mit malignen Tumoren der unteren Extremität wurde wenigstens 6 nach Monate nach Therapieende mittels standardisierter Messinstrumente Lebensqualität (EORTC QLQ-C30), Lebenszufriedenheit (FLZ) und Funktion (MSTS) beurteilt.
Ergebnisse
Patienten nach Extremitätenerhalt wiesen im Vergleich zu Amputierten keinen Gewinn an QoL (68 vs.69) und LZ (264 vs.269) auf. In der Diskriminanzanalyse konnte mit 10 Parametern eine richtige Klassifikation dieses spez. Kollektivs von 85% erreicht werden. Erhaltend operierte Patienten erklärten ihre hohe QoL durch Leistungsbereitschaft der betroffenen Extremität, aktive Freizeitgestaltung sowie positives Selbstwertgefühl, während gute körperliche und kognitive Funktion, Zufriedenheit mit dem allg. Gesundheitszustand, ein unterstützendes soziales Netzwerk wie ein geringes Maß an Schmerzen als Prädiktoren für eine hohe QoL bei ablativ behandelten Patienten galten.
Schlussfolgerungen
Vor dem Hintergrund einer vergleichbaren QoL und LZ kann nicht entschieden werden, ob der Extremitätenerhalt bei malignen Tumoren an der unteren Extremität tatsächlich als bessere Therapieform gelten kann.