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Die prospektive Korsettstudie Münster - vorläufige Ergebnisse
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Text
Fragestellung
Mit der vorliegenden Studie soll die Effektivität der Korsettbehandlung überprüft werden.
Methoden
Einschlußkriterien umfaßten idiop.Natur der Skoliose und die erstmalige Behandlung durch uns mittels einer Cheneau-Orthese. Die Abschulung erfolgt nach Abschluß des Skelettwachstums. Vor Korsetttherapiebeginn wurden Rö-GWS im Stand in 2 Ebenen und Bending zur Flexibilitätsbestimmung angefertigt. Gegenstand der prospektiven Datenerhebung radiologischer Parameter waren Cobbwinkel, Rotation in der Meßmethode nach Perdriolle, Schulterstand, Rumpfüberhang sowie das seitliche Profil. Ein Korsettversagen wurde definiert mit einer Progredienz der Krümmung von mindestens 10° nach Cobb.
Ergebnisse
Zwischen 1994 und 1997 wurden über 70 Pat.in die Studie eingeschlossen. Wir berichten über 41 Pat., die die Korsettbehandlung abgeschlossen haben und bei denen Wirbelsäulenganzaufnahmen mindestens 36 Monate nach Korsettabschulung vorliegen. Der Cobbwinkel vor Korsettbehandlung betrug durchschnittlich 31,2° (24°-40°) und korrigierte sich im Bending auf 6,4° (-12°-22°), Korrektur im Korsett 17,8° (-6°-38°) und nach Abschulung 35,3° (12°-70°). Die Rotation des Scheitelwirbels korrigierte sich von 16,6° vor Beh.auf 11,7° während der Beh.und betrug 20,2° nach Behandlungsabschluß. Der Kyphosewinkel vor Behandlungsbeginn betrug durchschnittlich 23,6°, während der Behandlung 18,1° und nach Korsettabschulung 28,8°. Bei insgesamt 8 Pat.mußte eine operative Instrumentationsspondylodese durchgeführt.
Schlussfolgerungen
Schlußfolgernd gab es in der vorliegenden Patientengruppe 30 % Korsettversager.