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Omarthrose und Schulterendoprothetik - Die Bedeutung der funktionellen glenohumeralen Dezentrierung
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Fragestellung
Die häufigsten postoperativen Komplikationen bei der Schulterendoprothetik stellen die Lockerung und Instabilität dar. Als Ursache wird eine exzentrische Glenoidbelastung vermutet. Ziel war die 3D Analyse der glenohumeralen Zentrierung in verschiedenen Armpositionen sowie der subchondralen Knochendichte als Parameter der langfristigen Glenoidbelastung bei Patienten mit Omarthrose.
Methoden
In einem offenen MRT wurde die Schulter von 10 gesunden Probanden und 16 Patienten mit Omarthrose (8 primär; 8 Cuff-Arthropathie) in verschiedenen Armpositionen untersucht. Nach 3D Rekonstruktion wurde die Stellung des Humeruskopf relativ zum Glenoid bestimmt. Die nicht-invasive 3D-Analyse der subchondralen Mineralisierung erfolgte mittels CT-Osteoabsorptiometrie.
Ergebnisse
In 4 von 16 Fällen zeigte sich bei 30° Abduktion eine fixierte dorsale (12.9 ± 2.8 mm) Position sowie in 8 Fällen (Patienten mit Cuffarthropathie) eine fixierte superiore (6.6 ± 2.6 mm) Position des Humeruskopfes. Bei 90° Abduktion wiesen 81% eine signifikante kombinierte Fehlstellung nach superior und posterior auf (funktionelle Dezentrierung). Die langfristige Glenoidbelastung zeigte eine hohe Übereinstimmung mit den funktionellen Dezentrierungsrichtungen.
Schlussfolgerungen
Die Mehrheit der Patienten mit Omarthrose wiesen eine funktionelle Dezentrierung des Humeruskopfes sowie eine korrespondierende veränderte subchondrale Mineralisierung des Glenoids auf. Diese Daten können zu einer verbesserten Planung bei der endoprothetischen Versorgung und somit auch zur Reduktion postoperativer Probleme beitragen.