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Diagnostik und Therapie des Morbus Perthes. Ergebnisse einer Befragung zur Versorungssituation im deutschsprachigen Raum
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Es soll versucht werden eine Übersicht über den derzeitigen Stand und Stellenwert der Diagnostik und Therapie des Morbus Perthes bei kinderorthopädisch tätigen Kollegen im deutschsprachigen Raum zu erhalten.
An alle Mitglieder der Vereinigung für Kinderorthopädie, alle kinderorthopädisch tätigen Kliniken sowie 100 in der Praxis tätige Orthopäden wurde ein Fragebogen zur Diagnostik, zur Indikationsstellung zur operativen Therapie sowie zur Art der konservativen Therapie gesandt. Von 400 Fragebögen konnten 169 Fragebögen konnten anonymisiert ausgewertet werden. In der bildgebenden Diagnostik des M.Perthes besitzt das Röntgenbild den höchsten Stellenwert.
Lediglich die Klassifikation nach Catterall wird von den meisten Kollegen eingesetzt, andere Klassifikationen besitzen nur einen geringen Stellenwert. Wichtigstes Prognosekriterium sind Kopfrisikozeichen im Röntgenbild und in der MRT. Einheitlich wird in der konservativen Therapie neben einer Belastungsreduktion eine physiotherapeutische Behandlung durchgeführt.
Einigkeit herrscht darüber, daß Kopfrisikozeichen im Röntgenbild und in der MRT für eine OP-Indikation sprechen. Operative Therapie der Wahl ist die intertrochantäre Osteotomie, die von 25% der Kollegen häufig und von 50% selten mit einer Beckenosteotomie kombiniert wird.
Die Diagnose und Behandlung des M.Perthes stützt sich bei einem Großteil der Kollegen nach wie vor auf die klassisch etablierten Verfahren. Die röntgenologische Diagnostik mit der Einteilung nach Catterall besitzt einen unverändert hohen Stellenwert und wird häufig in zweiter Linie ergänzt durch ein MRT. Die intertrochantäre Osteotomie ist unverändert die gängigste operative Maßnahme zum Erhalt des Containments.