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Hypervaskularisation als Ursache des diskogenen Schmerzes?
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Text
Fragestellung
Steht die Schmerzgeneration bei der Diskographie (Memory Pain) in Zusammenhang mit der veränderten Vaskularisierung der Grund- und Deckplatten bei degenerativen Veränderungen der ventralen Lendenwirbelsäule.
Methodik
Bei 32 Patienten (20 Frauen, 12 Männer), die sich einer interkorporellen Spondylodese der LWS unterzogen wurde präoperativ eine Diskographie in dem zu fusionierenden Segment durchgeführt. Das Beschwerdeausmaß des sog. Memory Pain wurde in einer VAS Skala mit 0-10 Punkten bewertet. Intraoperativ wurden Knochenchips aus dem ventralen Anteil der jeweiligen Wirbelkörperendplatten gewonnen und in EDTA-Lösung histologisch aufbereitet. Neben einer HE, Giemsa und EvG-Färbung wurde zur speziellen Markierung des endothelialen Gewebes eine CD34 CSA Färbung durchgeführt. Der zentrale Bereich des histologischen Präparates wurde digital-optisch erfasst und morphometrisch, mit dem Programm "Openlab" ausgewertet.
Ergebnis
Bei der histologisch quantitativen Erfassung der Vaskularisierung wurden durchschnittlich 1,63% (0,05-2,98%) Endothelgewebsanteil in Bezug auf die jeweils beurteilte Gesamtfläche ermittelt. Die durchschnittliche Ausprägung des Memory-Pain lag bei 5,9 Punkten (0-10 P.). Der Korrelationskoeffizient nach Pherson lag für den Vergleich von Vaskularisierungausmaß und Schmerzempfinden bei <phi>= 0,69.
Schlussfolgerung
Das Ausmaß der Vaskularisierung der Grund- und Deckplatte weist eine gute Korrelation mit dem Schweregrad des Memory Pain bei der Diskographie auf. Weitere Untersuchungen müssen therapeutische Konsequenzen evaluieren.