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Große Keramikköpfe vergrößern das Range of Motion
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Seit Mitte der 90-er Jahre hat die Bedeutung der Keramik-Keramik-Paarung in der Hüftgelenkendoprothetik stetig zugenommen.
Die Keramikgelenke arbeiten nahezu verschleißfrei. Die hohe Härte und Sprödigkeit der Keramikimplantate bedingt im Vergleich zu Metallen und Kunststoffen jedoch eine geringere Schadenstoleranz.
Häufig sich wiederholendes Impingement und Subluxationen können zu Schädigungen am Pfannenrand bzw. auf der Kugeloberfläche führen. Diese Schädigungsmechanismen lassen sich in der überwiegenden Zahl der Fälle durch geeignete anatomische Einstellung der geometrischen Verhältnisse im Gelenk bei der Implantation verhindern. Insbesondere Pfanne als auch Schaft müssen so eingestellt werden, dass sich die höchstmögliche Bewegungsfreiheit des Gelenkes ergibt. Die individuellen Knochen- und Weichteilverhältnisse setzen diesen Möglichkeiten jedoch Grenzen. Es wird deshalb nach Wegen gesucht, das ROM und damit die Sicherheit des Gelenkes weiter zu erhöhen.
Es wurde ein Simulationsprogramm entwickelt, das ROM und Dislokationsweg in Abhängigkeit von den geometrischen Parametern der Gelenke und den Kopfdurchmessern darstellt. Die Ergebnisse zeigen, dass im Vergleich zum Kopfdurchmesser von 28mm bei 36mm eine ROM-Erhöhung von 12° erreicht wird. Ebenso vergrößert sich der Dislokationsweg bei Luxationen beim größeren Kopfdurchmesser von 14mm auf 18mm.
Verschleißprüfungen im Simulator lassen bei Keramik-Keramik-Paarungen keine Differenz zwischen den verschiedenen Durchmessern erkennen. So werden für mittlere und große Hüftpfannen Kopfdurchmesser von 32mm und 36mm empfohlen.