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Gekoppelte Knieendoprothesen zur Versorgung von Kniegelenksfrakturen des älteren Menschen
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Gelenkfrakturen werden in der Regel möglichst exakt reponiert und durch Osteosynthese stabilisiert. Häufig ist zusätzlich eine Spongiosaplastik erforderlich. Am Kniegelenk wird eine Belastungsstabilität meist erst 3 Monate postoperativ erreicht. Bei der Behandlung von Frakturen des alten Menschen ist zu berücksichtigen, daß eine sichere Teilbelastung meist nicht gewährleistet ist. Wir prüften daher die Ergebnisse einer endoprothetischen Primärversorgung von Kniegelenksfakturen bei älteren Patienten.
Material und Methodik
Fünf Patienten (Durchschnittsalter 73,2 Jahre) wurden wegen Kniegelenksfraktur und begleitender degenerativer Gelenkveränderungen primär mit einer gekoppelten Knieendoprothese versorgt. Das funktionelle Ergebnis wurde anhand des Rasmussen-Score ausgewertet.
Ergebnisse
Es ergaben sich zwei sehr gute, zwei mäßige und ein schlechtes Ergebnis. Das schlechte Ergebnis war Folge eines periprothetischen Frühinfektes, der letztlich zur Versteifung mit einem Arthrodesennagel führte. Bei allen anderen Patienten stellte die primäre Endoprothesenimplantation die definitive Versorgung dar, eine Vollbelastung war frühzeitig möglich. Immobilitätsbedingte Komplikationen wie Decubitalulcera, Pneumonien oder tiefe Beinvenenthrombose waren nicht zu verzeichnen.
Schlußfolgerung
Die Primärversorgung höhergradiger Gelenkfrakturen mit einer gekoppelten Knieendoprothese stellt bei älteren Patienten eine sinnvolle Alternative zur Osteosynthese dar. Die intramedulläre Schaftverankerung und hohe intrinsische Stabilität ermöglichen eine frühzeitige Belastung.