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Verletzungen und Überlastungsschäden an Sprunggelenk und Fuss professioneller Ballett-TänzerInnen
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Die Füsse von TänzerInnen sind hohen Belastungen ausgesetzt. Ziel der Studie war es das Belastungs-, Überlastungs- und Verletzungsprofil professioneller Ballett-TänzerInnen zu erfassen, sowie Ursachen, Einflußfaktoren und Präventionsmöglichkeiten zu analysieren.
Methoden
Fragebogenunterstützt wurden 77 TänzerInnen erfaßt und eine persönliche Befragung, Trainingsbeobachtung, sowie körperliche Untersuchung durchgeführt.
Ergebnisse
Insgesamt zogen sich die TänzerInnen 567 Verletzungen und Überlastungsschäden in den vorangegangenen 5 Jahren zu. 21% fielen davon auf das Sprunggelenk und den Fuss. 62% klagen über subjektive Beschwerden in Sprunggelenk und Fuss. 54% der angegebenen Schädigungen waren traumatisch bedingt, davon waren 58% Bänder- und Sehnenverletzungen und 29% schwere Prellungen. Die Ursachen waren meist Landungen nach Sprüngen oder Hebefiguren, die in 74% während der Proben auftraten. Überlastungsbedingten Schäden waren die Folge von chronischer Über- oder Fehlbelastung bei technischen Defiziten, Hypermobilitäten mit muskulären Insuffizienzen oder anlagebedingten Fussfehlformen, die sich in 62,5% in Tendinitiden und in 37,5% in Ermüdungsfrakturen äusserten.
Schlussfolgerungen
Ein Großteil der Schäden sind durch Massnahmen wie stabilisierende Tapeverbände, Matten oder Hilfestellungen und durch penible Technikkontrolle mit gezielten Muskelaufbau minimierbar. Im Vordergrund der orthopädischen Behandlung steht neben der Diagnosefindung und Therapie vor allem die Ursachensuche zur Prävention der Verletzung und der Chronifizierung von überlastungsbedingten Schäden.