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Gibt es prädiktive Faktoren für das Auftreten von Komplikationen nach Großzehenamputation bei diabetischem Fußsyndrom?
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Fragestellung
Bei Diabetespatienten werden jährlich rund 28000 Amputationen durchgeführt. Amputationen sollten als Minor-Amputation auf erkrankte Areale beschränkt werden, was aber gegenüber Major-Amputationen zu mehr Lokalrezidiven führt. Wir untersuchten, ob prädiktive Faktoren für eine gute Wundheilung bei selektiven Amputationen bestehen.
Methodik
2001 führten wir bei 51 Patienten mit kernspintomographisch nachgewiesener Osteomyelitis (OM) der I Phalanx eine Großzehenamputation durch. Vorher wurde bei 32% aller Fälle eine periphere Bypassoperation bei tcpO2-Werten unter 10 mm/Hg durchgeführt. Die Entzündungsaktivität wurde mittels CRP gemessen sowie die Nierenretentionsparameter bestimmt. Alle Daten wurden prospektiv erfasst.
Ergebnisse
Bei 17,6 % (9 von 51) der Patienten traten 1 - 50 Tage postoperativ ausgeprägte Wundheilungsstörungen und eine revisionspflichtige Ausdehnung der OM auf das Os metatarsale I auf. Bei der Analyse der erhobenen Laborparameter fiel in der Revisionsgruppe das signifikant häufigere Auftreten von Albuminurie (p<0.05) und erhöhtem Kreatininwert im Blut gegenüber der nicht revidierten Gruppe auf.
Zusammenfassung
Die Radikalität einer Amputation an den unteren Extremitäten bei diabetischem Fußsyndrom hängt von dem Ausmaß der kernspintomographisch gesicherten Osteomyelitis ab. Zusätzlich sollte das präoperative Nephropathiestadium ins Kalkül gezogen werden, da Datenlage darauf hinweist, dass ein fortgeschrittenes Nephropathiestadium Einfluß auf die Wundheilung und damit auf die Häufigkeit von transmetatarsalen Nachamputationen hat.