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Posttraumatische Rekonstruktion des kindlichen Humerus mit Rippeninterponat.
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Zur Rekonstruktion des Humerus bei posttraumatischen Defekten stehen mehrere Verfahren zur Verfügung. Neben dem frei transplantierten gefäßgestielten Fibulaspan besteht auch die Möglichkeit des Rippeninterponats. Dies soll an einem Fall demonstriert werden.
Methoden
Ein 10-jähriger Junge aus Tadschikistan hatte zwei Jahre zuvor bei einem Motorradunfall eine drittgradig offene Humerusschaftfraktur links erlitten. Gleichzeitig bestand eine Unterschenkelfraktur der ipsilateren Seite mit erheblichem Weichteildecollement. Im weiteren Verlauf war es zu einer osteitischen Einschmelzung des gesamten diaphysären Humerusbereiches gekommen, so dass eine Defektpseudarthrose über eine Strecke von 10 Zentimetern resultierte mit zwei verbliebenen abgerundeten metaphysären Stümpfen. Der Oberarm war somit funktionell einer kompletten Parese gleichzusetzen. Zur Rekonstruktion wurde ein Rippeninterponat (7. Rippe) gewählt, da eine zusätzliche Morbidität durch heben eines Fibulaspans an den unteren Extremitäten vermieden werden sollte. Die Rippe wurde durch eine Plattenosteosynthese (Konturenplatte nach Brug) an die metaphysären Humerusanteile angeschlossen.
Ergebnisse
Nach knöcherner Konsolidierung und Metallentfernung nach 3 Monaten erreichte der Junge eine Abduktion von 70° bei voller Mobilisation und Kraftentwicklung.
Schlussfolgerungen
Die Interposition einer Rippe als Humerusersatz bei posttraumatischen Defekten stellt zum Fibulatransfer ein alternatives Verfahren dar bei geringer Hebemorbidität.