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Poplitea-Aneurysma
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Im Rahmen von Verletzungen oder operativen Eingriffen entstehende Gefäßaneurysmen gehören zur Gruppe der falschen Aneurysmen (Aneurysma spurium). Es handelt sich hierbei um eine partielle oder komplette Durchtrennung der Gefäßwand, die nicht zu einer äußeren Blutung führt. Die Innenfläche des Aneurysma ist mit Endothelzellen ausgekleidet. Im Rahmen von arthroskopischen Eingriffen (Meniskusresektion im Hinterhornbereich, Synovektomie im dorsalen Kapselbereich, hinterer Kreuzbandrekonstruktion) kommt es gelegentlich zu Verletzungen der Gefäße der Poplitealregion (A. circumflexa genus, Einmündung der A. circumflexa im Bereich der A. poplitea, A. poplitea selbst). Besonders in Strecknähe und bei Anwendung von Stress sind die A. poplitea und ihre Seitenäste sehr nahe der dorsalen Kapsel angelagert. Im Verlaufe von Stunden, Tagen oder Wochen entsteht allmählich eine aneurysmatische Ausstülpung der A. poplitea, die lokale Beschwerden verursacht, ein Spannungsgefühl vermittelt und zu Rückstauungen im venösen Bereich führt. Nicht selten werden die Patienten deshalb in Richtung auf eine Venenthrombose diagnostiziert, dies ist in der Begleitung eines operativen Eingriffes an der unteren Extremität auch naheliegend. Besonders verhängnisvoll ist die Fehldeutung einer Phlebographie, die dann einen Rückstau der Gefäße im Bereich der Kniekehle, verursacht durch das popliteale Aneurysma, nachweisen lässt und als Thrombose angesehen wird. Es wird dann eine Heparinisierung eingeleitet, die die Ausdehnung des Poplitea-Aneurysma weiter begünstigt. Neurologische Ausfälle sind möglich (Nervus tibialis, Nervus peronaeus).
Differentialdiagnostisch kommen die Venenthrombose, die lokale Blutung sowie das Kompartment-Syndrom in Frage. Wenn anhaltende Beschwerden nach arthroskopischen Eingriffen im Bereich der Kniekehlenregion vorliegen, sollte jedoch immer an ein popliteales Aneurysma gedacht werden. Diagnostisch werden die Palpation und Auskultation (Maschinengeräusch), Sonographie, MRT, digitale Subtraktionsangiographie und konventionelle Arteriographie eingesetzt. Die Therapie besteht in einer dorsalen Freilegung, Abtragung des Aneurysma und entsprechenden gefäßchirurgischen Maßnahmen zur Wiederherstellung der Gefäßkontinuität.