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Die Organisation der unfallchirurgischen Versorgung am Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt während der Hochwasserkatastrophe im August 2002 - Evakuierung und Patientenversorgung im Behelfskrankenhaus
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Am 12. August 2002 wurde die sächsische Landeshauptstadt von den Auswirkungen schwerer Niederschläge in den Mittelgebirgen des Freistaates und der angrenzenden tschechischen Republik erreicht. Während der Pegel der Elbe allmählich stieg und entsprechende Vorbereitungen zum Schutz möglich waren, überraschte das Ausmaß der Flut der kleinen Gebirgsflüsse die Stadt. So wurde auch das Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt durch Wassermassen der Weißeritz überflutet. In Folge dessen fiel in den Morgenstunden des 13.08.2002 die gesamte Stromversorgung und Kommunikation aus, zudem war das Klinikum zu großen Teilen von der Stadt abgeschnitten.
Innerhalb weniger Stunden war die Evakuierung von etwa 950 Patienten zu organisieren - ohne EDV-Technik, Telefonnetz und mit nur eingeschränkter Transporttechnik. Parallel dazu mußte aber auf Grund der zentralen Lage des Krankenhauses im Flutgebiet der Weißeritz eine Notfallversorgung aufrecht erhalten werden, da mit Verletzten unter den Helfern zur rechnen war. Nach Räumung des Geländes am Nachmittag des 13.08.02 war eine medizinische Versorgung im Klinikum bis zum 21.08.2002 nicht möglich. Da in den folgenden Tagen auf Grund des Elbehochwassers auch die anderen Kliniken der Stadt zunehmend in ihrer Arbeitsfähigkeit eingeschränkt waren, machte sich die Errichtung von Behelfskrankenhäusern erforderlich, in denen eine chirurgisch-traumatologische Grundversorgung erfolgte. Die Mitarbeiter der Friedrichstädter Unfallchirurgie haben sich dabei aktiv in der medizinischen Versorgung in einem Behelfskrankenhaus eingebracht, welches in einem Pflegeheim installiert wurde. In einem leeren Gebäudekomplex wurden innerhalb weniger Stunden Notfallambulanz, Ultraschalldiagnostik, Intensivbetten mit Beatmung sowie Bettenstationen eingerichtet, nach 10 Stunden konnte der erste Patient behandelt werden.
Die Erfahrungen dieser zwei Augustwochen sollen Anregung zur Diskussion sein, vor allem aber Anstoß zur Optimierung der Einsatz- und Katastrophenpläne in allen entsprechenden Kliniken Deutschlands.