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Ergebnisse der computerassistierten Ausrichtung der Beinachse bei 100 Knieendoprothesen mit dem SurgiGATE-KneeTKA System
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Fragestellung
Eine optimale Ausrichtung der mechanischen Beinachse ist ein entscheidender Faktor für gute Langzeitergebnisse nach Implantation von Knieendoprothesen (KTP). Eine computerassistierte Implantation (computer assisted surgery, CAS) soll eine optimale Prothesenausrichtung gewährleisten.
Methodik
Seit Juli 2001 haben wir 100 mit dem Navigationssystem SurgiGATE-KneeTKA (Medivision, Oberdorf, Switzerland) implantierte KTP (CKS Endoprothese, Biomet, Warsaw, USA, früher Stratec Medical, Oberdorf, Schweiz) prospektiv erfasst. In dieser Serie sollte überprüft werden, mit welcher Genauigkeit eine geplante mechanische Beinachse realisiert werden kann. Postoperativ wurde an Ganzbeinaufnahmen die realisierte mechanische Beinachse gemessen und mit den während der OP durch das System angezeigten Werten verglichen.
Ergebnisse
Im Schnitt wurde durch die Navigation die OP-Zeit um 19 min verlängert. Wir sahen eine navigationsbedingte Komplikation (Femurfraktur im Bereich eines exzentrisch gebohrten Pinlochs). Präoperativ betrug die mechanische Beinachse im Mittel 7,4°±4,9° varus bzw. 7,2°±4,4° valgus. Intraoperativ wurde eine neutrale bzw. bis 2° valgische mechanische Beinachse angestrebt. Die realisierte postoperativ gemessene mechanische Beinachse war im Mittel 2,0° ± 1,7° varus bzw. 2,1° ± 1,1° valgus. Vergleicht man die intraoperativ angezeigten Werte mit den postoperativ gemessenen Werten der mechanischen Beinachsen, so war die Differenz in 87% ≤ 1° (sehr gutes Ergebnis), in 10 % ≤ 2° (gutes Ergebnis) und in 3% > 2° (unzufriedenstellendes Ergebnis). Die maximale Differenz betrug 5°. Die Ursachen für diese Ausreisser sind nicht sicher zu definieren, denkbar sind in erster Linie Bedienungsfehler oder gelockerte Referenzbasen.
Schlussfolgerung
Die navigierte Implantation mit dem SurgiGATE-KneeTKA System ist bei geringer Verlängerung der OP-Zeiten einfach umzusetzen. Die geplante Komponentenausrichtung läßt sich in 87 % mit sehr hoher Zuverlässigkeit umsetzen. Die Navigation ist aber keine Garantie für eine perfekte Achsausrichtung. Um Fehler zu vermeiden, sind bessere intraoperative Kontrollmechanismen zu fordern.