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Prävention von hüftnahen Frakturen mittels Zementaugmentation?
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Einführung
Hüftnahe Frakturen bedeuten ein enormes gesundheitspolitisches Problem und gehen einher mit einer hohen Morbidität und Mortalität. Die zunehmende Ueberalterung lässt erwarten, dass die damit verbundenen Probleme und Kosten exponentiell wachsen. Ziel dieser Studie war, die Machbarkeit einer Zementaugmentation des proximalen Femurs (Femoroplastik) zu verifizieren und deren Effekt mechanisch zu evaluieren.
Material und Methode
2 x 10 Paare osteoporotische Leichenfemora (DEXA) wurden entweder in einem Einbeinstandmodell (Schenkel-halsfraktur) oder in einer Impaktsituation (pertrochantere Fraktur) getestet. Jeweils ein Knochen wurde mit Palacos® LV40 Knochenzement augmentiert indem eine 8 Gauge Kanüle zentral in den Schenkelhals bis zur dichten Kopfspongiosa eingebracht und während der Injektion schrittweise zurückgezogen wurde. Die Oberflächen-temperatur wurde über jeweils 20 Minuten am dorsalen Schenkelhals monitorisiert. Im paarweisen Vergleich wurden die Knochen in einer Materialtestmaschine bis zur Fraktur belasted und das Kraft-Weg Diagramm aufgenommen. Die statistische Analyse erfolgte mit dem Wilcoxon signed rank Test.
Resultate
Das Injektionsvolumen betrug im Mittel 36 ml (28-41ml). Die Temperaturerhöhung an der Knochenoberfläche betrug zwischen 14.2 und 24.5°C. Im Einbeistand konnte die Maximalkraft um 21% erhöht werden (von 5764N auf 6986N; p<0.002). Für den simulierten Fall (Impakt) konnte die Bruchkraft um 82% gesteigert werden. (von 2499N auf 4548N; p=<0.002). Die enstprechenden Werte für die Energieabsorption betrugen 48% respektive 188% (p<0.002).
Diskussion
Mittels Zementinjektion kann die Bruchkraft signifikant erhöht werden. Konventioneller PMMA bewirkt durch die Polymeri-sationswärme eine zu starke Erhöhung der Oberflächentemperatur was eine klinische Anwendung ausschliesst.