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LOKALE APPLIKATION VON WACHSTUMSFAKTOREN VON EINER PLATTENOSTEOSYNTHESE BESCHLEUNIGT DIE OSTEOTOMIEHEILUNG AN DER RATTE
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Neben der Optimierung der Stabilisationssysteme ist die Förderung der Knochenheilung durch die Applikation von Wachstumsfaktoren Gegenstand derzeitiger Forschung. Studien zur lokalen Applikation von Wachstumsfaktoren IGF-I und TGF-ß1 von einem intramedullären Nagel zeigten eine deutliche Beschleunigung der Frakturheilung im Ratten und Schweinemodell. In dieser Studie soll zum ersten Mal eine Rattenosteotomie mit einer Plattenosteosynthese stabilisiert und der Einfluss von lokal applizierten Wachstumsfaktoren IGF-I und TGF-ß1 von der Platte auf die Heilung untersucht werden.
Methodik
Nach standardisierter Osteotomie (0,65 ± 0,17mm) des rechten Femur von n=51 Sprague Dawley Ratten mittels oszillierender Säge wurde diese mit einer 4-Lochplatte (Synthes, MKG-Platte1,3mm) stabilisiert. Die Platten wurden zwischen den beiden inneren Schraubenlöchern mit Poly(D,L-Laktid) (PDLLA) und eingearbeiteten Wachstumsfaktoren (WF) beschichtet. Folgende Gruppen wurden untersucht:
1. unbeschichtete Platte,
2. PDLLA-beschichtete Platte,
3. PDLLA + IGF-I (50µg) & TGF-ß1 (10µg) beschichtete Platte
Post OP und während des Heilungsverlaufs wurden Röntgenbilder in zwei Ebenen angefertigt. Nach einer Standzeit von 42 Tagen erfolgte die Tötung von je 17 Tieren pro Gruppe. Je 8 Femura pro Gruppe wurden biomechanisch getestet (Zwick 1455) und 9 pro Gruppe für die Histologie in Methylmethacrylat eingebettet. 5µm Schnitte wurden angefertigt und mit Safranin O/Lichtgrün oder nach von Kossa gefärbt. Die histomorphometrische Auswertung erfolgte an einem Bildanalysesystem (KS400, Zeiss).
Ergebnisse
Radiologie: Die Röntgenkontrollen im Verlauf zeigten eine vergleichbare Kallusbildung in allen drei Gruppen. Keine der Osteotomien war vollständig konsolidiert nach 42 Tagen. Biomechanische Testung: Die biomechanische Testung der Femura nach Entfernung der Platte zeigte ein signifikant höheres maximales Drehmoment in der mit Wachstumsfaktoren behandelten Gruppe (17,8% zur Gegenseite) im Vergleich zur Kontrollgruppe (10,08% zur Gegenseite). Histologie und Histomorphometrie: Unabhängig von der Gruppe war eine sekundäre Knochenheilung mit neu gebildetem mineralisiertem und knorpeligem Gewebe zu erkennen. Die Histomorphometrie zeigte eine signifikant höhere Mineralisation des Kallus in der Wachstumsfaktorengruppe im Vergleich zur Kontrolle.
Diskussion
Dies ist die erste Studie in der eine Osteotomie an einem Rattenfemur mit einer Plattenosteosynthese stabilisiert wurde. Neben der Beurteilung der unbeeinflussten Heilung wurde die stimulierte Heilung untersucht. Die unilaterale Applikation von Wachstumsfaktoren auf den Osteotomiespalt aus einer biodegradierbaren Polylaktid Beschichtung führte zu einer signifikanten Beschleunigung der Osteotomieheilung im gesamten Osteotomiespalt. Neben intramedullären Kraftträgern können demnach auch mit Wachstumsfaktoren beschichtete Platten zur Stimulation der Knochendefektheilung eingesetzt werden.