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Die Knochen-Dübel-Arthrodese (KDA) des oberem Sprunggelenks mit dem DBCS-System. Eine prospektive Erfassung bei 18 konsekutiven Patienten.
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Fragestellung
Die Arthrodese des oberen Sprunggelenks (OSG) ist auch heute noch eine notwendige Operation bei schmerzhafter posttraumatischer Arthrose oder nach Funktionsausfall nach Kompartmentsyndrom, da der totalendoprothetische Ersatz auch in der Hand Erfahrener innerhalb von 2 Jahren mit einer hohen Lockerungsrate einhergeht. Ziel einer Arthrodese sollten sein, geringe Morbidität, kein Längenverlust des Beines, rasche Konsolidierung, Erhalt der Beckenkontur, Schonung der Weichteile.
Methoden
Vom Beckenkamm werden mit einer von Draenert entwickelten innen gekühlten Diamantfräse (DBCS) Knochenzylinder entnommen. In die Gelenkflächen des OSG werden mit der Fräse Kanäle geschliffen. Die Knochendübel vom Beckenkamm haben einen 1/10 bis 1/20 mm größeren Durchmesser. Es resultiert so eine Press-fit-Einbolzung der Knochendübel. Die interne Osteosynthese erfolgt mit Kompressionsschrauben von medial und lateral.
Indikation
Arthrose OSG posttraumatisch, degenerativ, Funktionsausfall nach Kompartmentsyndrom, Voraussetzung waren zusätzlich: Schmerzfreiheit bzw. erheblicher Reduzierung der Beschwerden nach Infiltration des Gelenkes mit Scandicain, Infektfreiheit. Die Patienten wurden prospektiv ab der Indikationsstellung erfasst. Klinische und radiologische Kontrollen erfolgten regelmäßig. Zur Beurteilung diente die Ankle Hindfoot Scale (AHS) [Kitaoka et al. 1994] nach 22,5±3,7Mon., Maximalwert 100.
Ergebnisse
Ab Oktober 1997 wurden 18 Patienten (4 Frauen [36,8±59,4 Jahre], 14 Männer [38,6±10,3 Jahre]) mit der KDA operiert: 16x fortgeschrittene aseptische posttraumatische Arthrose (9x n. Pilonfraktur, 6x nach OSG-Fraktur, 1x Knorpelschaden), 1x n. Gelenkinfekt, 1x vollkommener Funktionsverlust nach Kompartmentsyndrom. 18 Patienten erhielten 4,7±1,1 Dübel (Durchmesser 10-13mm). Intraoperative und postoperative Probleme traten bisher nicht auf. Die Mobilisation an Unterarmgehstützen mit minimal belastendem Gang wurde im Durchschnitt nach 4,5 Tagen erreicht. Teilbelastender Gang wurde ab der 3. Woche erlaubt. Vollbelastender Gang war zwischen der 7. bis 10. Woche möglich. Die Arthrodesen waren klinisch und radiologisch nach 8,4±1,3 Wochen fest. Beinverkürzungen im Vergleich zum präoperativen Status wurden nicht gemessen. Von den 18 Patienten gingen 11 nach vollständiger Durchbauung der Arthrodese wieder ihrer beruflichen Tätigkeit oder Beschäftigung nach, bzw. schulten um. AHS bei 13 Pat. 79,5±4,1Pkt.
Schlussfolgerungen
Die Knochendübelarthrodese führt zu einer Versteifung ohne Beinverkürzung. Die Beckenschaufelkontur wird nicht verändert. Der Durchbau der Arthrodese wird durch die autogene Spongiosa induktiv beschleunigt. Die Weichteile werden geschont. Auf eine äußere Fixation kann im allgemeinen verzichtet werden. Die Schraubenosteosynthese stabilisiert suffizient. Die Patienten sind nach der KDA zufrieden (AHS fast 80Pkt.). Insbesondere bei jungen Patienten nach komplexen Sprunggelenkzerstörungen minimiert diese Technik die Morbidität der Arthrodese.