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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.09.-29.09.2012, Karlsruhe

Septische Thoraxchirurgie bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Meeting Abstract

  • Martin Hoffmann - UK-SH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie/Thoraxchirurgie, Lübeck
  • Erik Schlöricke - UK-SH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie/Thoraxchirurgie, Lübeck
  • Stefan Limmer - UK-SH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie/Thoraxchirurgie, Lübeck
  • Hans-Peter Bruch - UK-SH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie/Thoraxchirurgie, Lübeck
  • Peter Kujath - UK-SH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie/Thoraxchirurgie, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Karlsruhe, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocPO 1.22

doi: 10.3205/12dgt74, urn:nbn:de:0183-12dgt741

Veröffentlicht: 17. September 2012

© 2012 Hoffmann et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen haben aufgrund der notwendigen immunsuppressiven Therapie ein deutlich erhöhtes Risiko septische und abszedierende Erkrankungen der Lunge zu entwickeln. Die operative Versorgung von Lungenabszessen und Pleuraempyemen ist bei diesen Patienten mit einer signifikant erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert.

Methode: Es erfolgte eine Auswertung einer prospektiven Datenbank von 352 konsekutiven Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, die thoraxchirurgisch vorgestellt wurden. Ein besonderes Augenmerk wurde auf Risikofaktoren gelegt, Lungenabszesse oder ein Pleuraempyem zu entwickeln.

Ergebnis: 32 von 352 Patienten mußten aufgrund eines septischen intrathorakalen Prozesses operativ versorgt werden. Es bestanden keine geschlechtsspezifischen Unterschiede in Bezug auf septische Prozesse. In der statistischen Analyse wurden folgende Risikofaktoren nachgewiesen, die mit der Entstehung eines septischen Prozesses assoziiert waren: Septische Venenthrombose bei fortbestehender Immunsuppression (p=0,003), parenterale Ernährung (p=0,049), wiederholt nachgewiesene Bakteriämie vs. keine Bakteriämie (p<0,0001). Das 5-Jahresüberleben der Patienten mit und ohne thorakale Erkrankung war statistisch hochsignifikant unterschiedlich (p<0,0001).

Schlussfolgerung: Im Zuge der zunehmend aggressiveren immunsuppressiven Therapie kommt es vermehrt zur Entwicklung septischer Venenthrombosen und konsekutiver pulmonaler Einschmelzung. Bei diffuser septischer Embolisation ist eine operative Versorgung nicht indiziert. Bei Notwendigkeit einer operativen Intervention sollte eine anatomische Resektion durchgeführt werden.