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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.09.-29.09.2012, Karlsruhe

Biologische dezelluläre Kollagenmatrix-Materialien können von Tumoren durchwachsen werden

Meeting Abstract

  • Benedetta Bedetti - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Bassam Redwan - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Joachim Schmidt - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Volkan Kösek - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Barbara Heitplatz - Universitätsklinikum Münster, Pathologie, Münster
  • Klaus-Michael Müller - Universitätsklinikum Münster, Pathologie, Münster
  • Karsten Wiebe - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Karlsruhe, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocPO 1.21

doi: 10.3205/12dgt73, urn:nbn:de:0183-12dgt737

Veröffentlicht: 17. September 2012

© 2012 Bedetti et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zunehmend werden biologische Materielien zur Thoraxwandrekonstruktion eingesetzt. Insbesondere die dezellularisierten Kollagenmatrixen bieten den Vorteil einer Integration und eines Remodellings. Das Verhalten dieser biologischen Materialien bei Tumorrezidiven ist aber unklar.

Fallbeschreibung: Vor ca. 2 Jahren erfolgte eine komplette Thoraxwandresektion eines 10 x 12 cm großen, niedrig differenzierten, malignen fibrösen Histiozytoms (pT2a, pNx, R0, G3, Score 7 nach FNCLCC). Für die Rekonstruktion erfolgte die Implantation eines porcinen Kollagen-Patches (Permacoll). Es erfolgte postoperativ eine adjuvante Radio-Chemotherapie. In der Nachsorge fand sich jetzt ein ca. 1 x 3 cm großes Rezidiv, welches direkt auf dem Patch in den Weichteilen lag. Es erfolgte die erweiterte en-bloc Resektion des gesamten Beriches, inklusive Anteile des verwachenen Unterlappens.

In der histo-pathologischen Aufarbeitung bestätigte sich das Rezidiv, welches extrathorakal breitbasig auf der Außenseite des Patches gewachsen war und die darüberliegende Muskulatur und das subcutane Weichteilgewebe infiltrierte. Überraschend war der mikroskopische Nachweis von Tumorzellen auf der Innenseite des Patches, sowie in Poren des cutanen, porcinem Materiales.

Schlussfolgerungen: Kollagen-Matrix Patche aus porciner Dermis (Permacoll) stellen für Tumoren anders als synthetische Materielien (z. B. PTFE) keine unüberbrückbar Grenzfläche dar. Durch ihre excellente Biocompatibilität und Fähigkeit zur Integration, können Sie wie körpereigenes Gewebe auch von Tumorzellen infiltriert und penetriert werden.