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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.09.-29.09.2012, Karlsruhe

COPD beim jungen Nichtraucher – oder doch was Anderes? Primäre Trachealtumore bei jungen Patienten

Meeting Abstract

  • Juliane Straßburg - Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin
  • Arpad Pereszlenyi - Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin
  • Stephan Sklenar - Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin
  • Rene Morgen - Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin
  • Karin Förster - Gemeinschaftspraxis für Kardiologie/Pneumologie/Allergologie, Berlin
  • Stephan Eggeling - Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Karlsruhe, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocPO 1.13

doi: 10.3205/12dgt65, urn:nbn:de:0183-12dgt651

Veröffentlicht: 17. September 2012

© 2012 Straßburg et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Wir berichten über 2 junge Nichtraucher (♂31 J. und ♀38 J.) die bei V.a. COPD seit Monaten mit einer inhalativen Medikation behandeltwurden und uns nun bei progredienterSymptomatikvorgestellt wurden. Spirometrisch ergab sich bei beiden einemittelschwere obstruktive Ventilationsstörung ohne Lungenüberblähung. Endoskopisch fanden sich bei beiden Patienten glatt begrenzte, stark vaskularisierte Tumoren, die das Lumen der Trachea fast komplett verschlossen. Die CTs zeigten den Tumor unmittelbar oberhalb der Hauptbifurkation bzw. in Höhe des Jugulum.

Methodik: Bei klinisch gut resektablen, lokal begrenzten Tumoren wurde die OP-Indikation ohne vorherige bioptische Sicherung gestellt. Die intraoperative Beatmung erfolgte via Crossfield-Intubation. Es wurde jeweils die Trachea-Segment-Resektion mit primärer Anastomose (posterolaterale Thorakotomie bzw. cervicaler Zugang) durchgeführt. Der Schnellschnitt ergab im 1. Fall. ein adenoid-zystisches Karzinom suprabifurkal, im 2. Fall war die schnellhistologische Einordnung nicht sicher möglich, die Abtragung erfolgtejeweils im Gesunden.

Ergebnis: Der postoperative Verlauf gestaltete sich komplikationslos, die bronchoskopischen Kontrollen zeigten reizlose, weit offene Anastomosen (inzwischen ohne Rezidivanhalt nach 7 bzw. 13 Monaten). Die Patienten wurden am 5. resp. 6. postop. Tag entlassen. Aufgrund einer perineuralen Infiltration (R1) wurde bei dem adenoidzystischen Karzinom eine adjuvante Radiatio durchgeführt. Bei dem anderen Patienten hat die Referenzpathologie einen proliferierenden Nervenscheidentumor ohne Metastasierungspotenzial ergeben.

Zusamenfassung: Das klinische Bildtrachealer Tumoreimponiert häufig wie das bei COPD, Asthma oder einer chron.Bronchitis.Bei Patienten ohne Risikoprofil ohne positive Bronchospasmolyse sollte frühzeitig eine Schnittbilddiagnostik bzw. Bronchoskopie erfolgen. Bei Nachweis eines resektablen Trachealbefundes ist dieprimäreResektion die Therapie der Wahl.In der Notfallsituation ist zunächst eine desobliterierende bronchoskopische Maßnahme angezeigt.