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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.09.-29.09.2012, Karlsruhe

Massives Schwannom der oberen Thoraxapertur: Vorteile der operativen Resektion via Hemiclamshell-Inzision

Meeting Abstract

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  • Philipp Stapel - Universitätsklinikum Erlangen, Thoraxchirurgische Abteilung, Erlangen
  • Waldemar Schreiner - Universitätsklinikum Erlangen, Thoraxchirurgische Abteilung, Erlangen
  • Oliver Oster - Universitätsklinikum Erlangen, Thoraxchirurgische Abteilung, Erlangen
  • Horia Sirbu - Universitätsklinikum Erlangen, Thoraxchirurgische Abteilung, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Karlsruhe, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocPO 1.11

doi: 10.3205/12dgt63, urn:nbn:de:0183-12dgt637

Veröffentlicht: 17. September 2012

© 2012 Stapel et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Degenerative Schwannome im hinteren Mediastinum mit Bezug zur oberen Thoraxapertur sind eine Rarität. Neben der engen anatomischen Beziehung zur Nervengefäßachse stellt die bereits erreichte enorme Tumorgröße in dieser schwer zugänglichen Lokalisation besondere Anforderungen an das operative Vorgehen dar. Die Tumorresektion wurde in Einzelfällen via posterolaterale Thorakotomie und Clamshell-Zugang beschrieben. Die aus unserer Sicht vorliegenden Vorteile der Hemiclamshell-Inzision werden anhand einer Fallbeschreibung dargelegt.

Methode: Eine 74-jährige Patientin fiel mit einer langsam progredienten linksbetonten Beinparaparese auf. Die Bildgebung wies eine massive im linken hinteren Mediastinum lokalisierte Raumforderung mit breitflächigem Kontakt zur oberen Thoraxapertur auf. Die ausgedehnten intraspinalen Tumoranteile verdrängten und komprimierten das Myelon im zervikothorakalen Übergang.

Ergebnis: Die primäre Myelonentlastung wurde mittels Laminektomie und partieller Resektion des intraspinalen Tumoranteils erreicht. Die eigentliche Tumorresektion erfolgte sekundär via einer Hemiclamshell-Inzision. Die optimale Situsübersicht, der direkte Zugang zur oberen Thoraxapertur und der Wirbelsäule waren für die Wahl dieses operativen Zugangs ausschlaggebend. Der mit einer Kapsel umgebene Tumor wurde nach einer sorgfältigen Präparation vollständig aus der Thoraxapertur herausgelöst. Der nach intraspinal reichende Stiel wurde en bloc mit dem Tumor reseziert. Dadurch war die komplette Entlastung des Myelons möglich. Die pathologische Aufarbeitung des Tumors ergab die Diagnose eines degenerativen Schwannoms.

Schlussfolgerung: Schwannome im hinteren Mediastinum mit direktem Bezug zur oberen Thoraxapertur sind eine Rarität. Infolge des langsamen Wachstums können die degenerativen Schwannome eine enorme Tumorgröße erreichen. Neben einer postero-lateralen Thorakotomie und Clamshell-Inzision stellt die Hemiclamshell-Inzision aus unserer Sicht eine besonders geeignete Alternative dar. In unseren Fall war durch diesen operativen Zugang die komplette Tumorresektion einschließlich der intraspinalen Anteile bei optimaler Situsübersicht möglich.