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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.09.-29.09.2012, Karlsruhe

Lösungswege zur Implementierung der minimalinvasiven intrathorakalen Laserchirurgie

Meeting Abstract

  • Torsten Finger - KH Martha-Maria Halle-Dölau, Klinik für Thoraxchirurgie, Halle
  • Martin Grallert - KH Martha-Maria Halle-Dölau, Klinik für Thoraxchirurgie, Halle
  • Staniyslaw Hajduch - KH Martha-Maria Halle-Dölau, Klinik für Thoraxchirurgie, Halle
  • Matthias Steinert - KH Martha-Maria Halle-Dölau, Klinik für Thoraxchirurgie, Halle

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Karlsruhe, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocFV 2.8

doi: 10.3205/12dgt52, urn:nbn:de:0183-12dgt522

Veröffentlicht: 17. September 2012

© 2012 Finger et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Im Zuge der Miniaturisierung operativer Eingriffe in allen chirurgischen Disziplinen lag das Bestreben nach der Kombination der Laserresektion von Lungenherden mit der minimalinvasiven thoraxchirurgischen Operationstechnik nahe. Mit dem Einsatz eines Dioden-Lasers der Fa. biolitec (1318 nm) konnten in einer kurzen Testphase bei offenen Resektionen Ergebnisse erzielt werden, die die Anwendbarkeit des Verfahren unter VATS- Bedingungen vertretbar erscheinen ließen.

Methode: Als wesentliche Kriterien für die thorakoskopische Anwendung galten suffiziente Blutstillung und Luftdichtigkeit der Parenchymresektionsflächen. Da diese Anforderungen mit dem Diodenlaser in jeder Hinsicht erfüllt wurden, konnte auf zusätzliche viszeralisierende Nähte verzichtet werden. Die Entwicklung eines Faserschaftes mit integrierter Saugfunktion ermöglichte erste erfolgreiche thorakoskopische Laserresektionen. Dabei festgestellte Unzulänglichkeiten in Bezug auf suboptimale Sichtverhältnisse und Unterdrucksituationen, die zur ungewollten Entfaltung der Lunge führten, konnten durch eine geringfügige Abwandlung des Systems und Ergänzung einer druckadaptierten CO2-Insufflation ausgeräumt werden.

Ergebnis: Mittlerweile wurden in einem Zeitraum von 16 Monaten 57 laserchirurgische Resektionen, davon 36 thorakoskopisch durchgeführt. Lediglich in einem Fall war eine Revision wegen einer persistierenden Fistel im Subsegmentbereich erforderlich. Die Größe der resezierten Herde variierte zwischen 0,3 und 4,5 cm. In der Mehrzahl der Eingriffe handelte es sich um Metastasektomien, in 14 Fällen wurden benigne Läsionen reseziert. Bei 8 Patienten wurde zur Befundlokalisation präoperativ eine CT-gestützte Drahtmarkierung vorgenommen. Der Markierungsdraht diente hierbei gleichzeitig als Halteinstrument und ersparte eine zusätzliche Inzision. Durch das geringere Trauma bei minimalinvasiven Eingriffen konnte die Verweildauer reduziert werden.

Schlussfolgerung:Durch die Entwicklung eines speziellen Equipments ist es gelungen, laserchirurgische Resektionen unter thorakoskopischen Bedingungen indikationsgerecht, präzise und risikoarm durchführen zu können. Die bekannten Vorteile der Lasertechnik werden dabei mit den Innovationen der minimalinvasiven Operationstechnik verknüpft und bieten dem Patienten ein Benefit in Bezug auf kürzere Behandlungszeit, Minimierung des OP-Traumas und akzeptable kosmetische Aspekte. Die Methode stellt bei ausgewählten Indikationen eine sinnvolle Alternative zu anderen Resektionsverfahren dar.