Artikel
Ist die Lymphknotenmetastasierung ein negativer Prediktor für lokoregionale Rezidive nach atypischer Resektion von pulmonalen Metastasen?
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 17. September 2012 |
---|
Gliederung
Text
Zielsetzung: In der Literatur wird die Häufigkeit von Lymphknotenmetastasen bei pulmonalen Metastasen mit 30% beschrieben. Die Frage der Häufigkeit von lokoregionalen Rezidiven bei Patienten mit Lungenmetastasen und einer bestehenden lymphonodalen Metastasierung ist unklar.
Patienten und Methode: Zwischen 2005 bis 2011 wurden 99 Patienten wegen pulmonalen Metastasen operiert. In den Jahren 2005–2007 wurde keine systematische Lymphknotendissektion durchgeführt (n=52, Gruppe A). Ab 2008 erfolgte mit der Resektion der Lungenmetastasen immer eine radikale Lymphadenektomie (n=47, Gruppe B).
Ergebnis: In der Gruppe B konnten nach radikaler Resektion der Lungenmetastasen (R0) und radikaler Lymphknotendissektion in 9 von 47 (19%) Lymphknotenmetastasen (pN1=4, pN2=5) nachgewiesen werden. Im weiteren follow-up entwickelten 48 von 99 Patienten ein lokoregionales Rezidiv, wobei der Anteil in Gruppe A 31/52 (59%) deutlich höher war als in der Gruppe B 17/47 (36%). Von diesen 17 Patienten in der Gruppe B hatten 7 (77%) eine nachgewiesen lymphonodale Metastasierung zum Zeitpunkt der Operation. Von den lymphonodal negativen Patienten entwickelten lediglich 10 (26%) ein lokoregionales Rezidiv.
Schlussfolgerung: Die radikale Lymphadenektomie ist bei Patienten mit pulmonaler Metastasektomie unbedingt zu fordern, da damit die Rate an lokoregionalen Rezidiven gesenkt werden kann. Patienten mit nachgewiesener Lymphknotenmetastasierung entwickeln häufiger lokoregionale Rezidive als Patienten ohne Lymphknotenmetastasen. Die radikale Lymphadenektomie ist daher bei jedem Patienten mit kurativen Ansatz zu fordern. Die Frage des Umfangs der Resektion (eventuell anatomische Resektion bei singulären Lungenmetastasen) bzw. der adjuvanten Therapien (Radiatio und/oder Chemotherapie) sind weiterhin offen.