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20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

22.09. bis 24.09.2011, Düsseldorf-Kaiserswerth

Serum microRNAs als Biomarker zur Voraussage der Rezidivierung beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom im Frühstadium

Meeting Abstract

  • Ruprecht Kuner - NCT Heidelberg, AG Krebsgenomforschung, Heidelberg
  • Sajo Kaduthanam - NCT Heidelberg, AG Krebsgenomforschung, Heidelberg
  • Jan C. Brase - NCT Heidelberg, AG Krebsgenomforschung, Heidelberg
  • Thomas Muley - Thoraxklinik Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Translationale Forschung, Heidelberg
  • Felix Herth - Thoraxklinik Universitätsklinikum Heidelberg, Pneumologie und Beatmungsmedizin, Heidelberg
  • Marc Johannes - NCT Heidelberg, AG Krebsgenomforschung, Heidelberg
  • Maria Fälth - NCT Heidelberg, AG Krebsgenomforschung, Heidelberg
  • Hendrik Dienemann - Thoraxklinik Universitätsklinikum Heidelberg, Lungenkrebszentrum am NCT Heidelberg, Heidelberg
  • Holger Sültmann - NCT Heidelberg, AG Krebsgenomforschung, Heidelberg
  • Michael Meister - Thoraxklinik Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Translationale Forschung, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Düsseldorf, 22.-24.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. DocFV 1.6

doi: 10.3205/11dgt45, urn:nbn:de:0183-11dgt453

Veröffentlicht: 19. September 2011

© 2011 Kuner et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die Früherkennung von Lungenkrebs zielt auf eine möglichst effiziente Intervention. Es zeigen allerdings über ein Drittel der Patienten mit frühen Tumorstadien nach Operation einen Rückfall der Erkrankung innerhalb von fünf Jahren. Eine Vorhersage der Rezidiv-Wahrscheinlichkeit wäre für die Therapie-entscheidung von großem Interesse. Ziel dieser Arbeit ist es, microRNAs als prognostische Marker im Serum von NSCLC-Patienten im Frühstadium zu finden.

Methode: Die Studie beinhaltet 128 Patienten mit Adenokarzinom im Stadium I-IIIa mit oder ohne Rezidiv innerhalb von zwei Jahren. Im Screeningkollektiv (n=40) wurden quantitative PCR basierte Messungen von 667 microRNAs durchgeführt, und mehrere Rezidiv-assoziierte microRNAs im Validierungskollektiv (n=88) überprüft. Zudem wurden weitere 104 Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC (IIIb, IV) und nicht-maligne Diagnosen (COPD) in die Studie aufgenommen.

Ergebnis: Insgesamt 166 von 667 microRNAs konnten robust im Serum gemessen werden. Nach dem Screening wurden 6 microRNAs selektiert, die mit einer frühen Rezidivierung beim Adenokarzinom im Frühstadium assoziiert waren. Eine microRNA konnte in der unabhängigen Validierung bestätigt werden, eine zweite microRNA zeigte diese Assoziation ausschließlich bei weiblichen Patienten. Das Geschlecht, aber auch nicht-maligne Erkrankungen hatten erheblichen Einfluss auf die Biomarker-Expression. Einige microRNAs zeigten nicht nur Veränderungen in Tumoren, sondern auch eine veränderte Expression bei COPD Patienten. Damit haben sich microRNAs auch in dieser Studie als viel versprechende Biomarker-Kandidaten für klinische Fragestellungen gezeigt.

Schlussfolgerung: Serum-microRNAs haben das Potenzial nützliche Biomarker für das Lungen-karzinom zu sein. Diese Studie zeigt aber auch, dass epidemiologische und klinische Parameter großen Einfluss auf microRNA-Analysen haben, und damit in großen Kollektiven evaluiert werden müssen.