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20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

22.09. bis 24.09.2011, Düsseldorf-Kaiserswerth

Möglichkeiten der RNAi auf die Viabilität differenter Subtypen des Bronchialkarzinoms – Eine neue Therapieoption?

Meeting Abstract

  • Tobias Walker - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Tübingen
  • Volker Steger - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Tübingen
  • Christina Mackowieki - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Tübingen
  • Andrea Nolte - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Tübingen
  • Migdat Mustafi - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Tübingen
  • Astrid Schanbacher - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Tübingen
  • Christian Schlensak - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Tübingen
  • Hans-Peter Wendel - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Düsseldorf, 22.-24.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. DocFO 1.6

doi: 10.3205/11dgt33, urn:nbn:de:0183-11dgt332

Veröffentlicht: 19. September 2011

© 2011 Walker et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die hohe Replikationsrate maligner Zellen ist abhängig von multiplen Proteinen und Enzymen, die zum Teil alleinig in malignen Zellen nachweisbar sind. Daher bieten sich diese als ideales Target zur selektiven Tumortherapie an. Durch die bisherigen Therapieoptionen war es kaum möglich diese Therapieziele selektiv anzugehen. Diese Lücke kann durch den therapeutischen Einsatz von RNAi geschlossen werden. Durch die Transfektion ex vivo hergestellter RNA-Sequenzen besteht die Möglichkeit einer Blockierung von Transkriptionsfaktoren und somit ganzer Replikationskaskaden. Ebenso bietet die selektive Suppression von Tumor-Überlebensproteinen einen vielversprechenden Ansatz für den therapeutischen Einsatz von RNAi.

Methodik: Zelllinien eines kleinzelligen Bronchialkarzinoms, sowie eines Adenokarzinoms, eines großzelligen Bronchialkarzinoms und eines Plattenepithelkarzinoms wurden mit siRNA gegen serum response factor (SRF), E2F1 und Survivin transfiziert. Die Viabilität der Zellen wurde drei Tage nach Transfektion im CASY dargestellt, die suppressionsabhängige Reduktion des spezifischen intrazytoplasmatischen mRNA-Levels via rt-PCR. Dabei wurden sowohl single-Transfektionen der einzelnen Sequenzen durchgeführt, als auch parallele Cocktailtransfektionen aller drei siRNASequenzen.

Ergebnis: Durch die gewählte non-virale Transfektionsmethode war eine hocheffiziente Transfektion der Sequenzen innerhalb einer Stunde gegeben. Die unterschiedlichen Zelllinien zeigten dabei ein deutlich differentes Ansprechen auf den Knock Down der Targets. Eine hochsignifikante Reduktion der Zellviabilität war beim Adeno-Ca. und Plattenepithel-Ca. vor allem beim Knock Down des Survivin zu sehen, das großzellige BC zeigte den höchsten Knock Down beim E2F1. Der Knock Down des SRF hatte bei keiner Zelllinie einen nennenswerten Effekt.

Schlussfolgerung: In Kombination mit thoraxchirurgischen Techniken kann die RNAi neue therapeutische Möglichkeiten offerieren. Durch eine isolierte Organperfusion bzw. Perfusion des erkrankten Lungenlappens könnte die Tumorregion selektiv und effizient mit siRNA behandelt werden. Dies im Hinblick auf eine definitive Therapie oder um eine Sensitivierung für folgende systemische Therapien im Sinne einer Apoptosebahnung zu erreichen. Natürlich müssen weitere throaxchirurgische Forschungen angeschlossen werden um diese Vision weiter zu evaluieren.