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20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

22.09. bis 24.09.2011, Düsseldorf-Kaiserswerth

Diagnostische Stellenwert der EBUS-TBNA ergänzt durch die molekularbilogische Detektion von MAGE Antigentranskripten mittels qPCR auf die Lymphknotenmetastasierung bei Patienten mit einem Lungenkarzinom

Meeting Abstract

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  • Sebastian Dango - Universitätsklinik Freiburg, Thoraxchirurgie, Freiburg
  • Berhard Polzer - Universitätsklinik Regensburg, Experimental Medicine and Therapy Research, Regensburg
  • Christoph Klein - Universitätsklinik Regensburg, Experimental Medicine and Therapy Research, Regensburg
  • Bernward Passlick - Universitätsklinik Freiburg, Thoraxchirurgie, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Düsseldorf, 22.-24.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. DocFO 1.4

doi: 10.3205/11dgt31, urn:nbn:de:0183-11dgt317

Veröffentlicht: 19. September 2011

© 2011 Dango et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die histologische oder zytologische Aufarbeitung von Lymphknotenproben bei Patienten mit einem Lungenkarzinom gewonnen durch die Mediastinoskopie (MSK) oder den endobronchialen Ultraschall mit transbronchialer Aspirationszytologie (EBUS-TBNA) wird standardisiert zur Evaluation eines möglichen mediastinalen Lymphknotenbefalls eingesetzt. Aktuelle Zahlen belegen eine signifikante Lücke in der Genauigkeit und Sensitivität des mediastinalen Stagings mit einem falsch negativen Prediktionswert von bis zu 20% für den EBUS. Wir haben deshalb den möglichen Einfluss von tumorassoziierter mRNA auf die Genauigkeit und Sensitivität bei Patienten mit einem Lungenkarzinom untersucht.

Methode: Propspektiv wurden 202 Lymphknoten mittels EBUS-TBNA oder MSK von 89 Patienten untersucht. Es standen insgesamt 60 Lymphknoten von 31 Patienten ohne Lungenkarzinom als Kontrollgruppe zu Verfügung. Die quantitative real-time PCR Analyse zur Detektion der Transkripte des tumorspezifischen Melanoma-Antigen-A Genes (MAGE-A1–6, -A12) wurde nach Extraktion der mRNA aus den Lymphknoten zur Untersuchung der Expression eingesetzt.

Ergebnisse: Insgesamt konnte eine hohe Heterogenität der Expression der MAGE-Transkripte sowohl in den Kontroll- aus auch in den Tumorlymphknotenproben detektiert werden, so dass wir einen Cut-point anhand des 95%-igen Konfidenzintervalls zur Unterscheidung hoher versus niedriger MAGE-Expression etabliert haben. MAGE-A1–6 Transkripte konnten in 35/122 (28,7%) mittels EBUS-TBNA punktierten Lymphknoten und in 16/80 (20%) Lymphknoten gewonnen durch die MSK gefunden werden. MAGE-A12 Transkripte wurden in 10/122 (8,2%) und 9/80 (11,3%) respektive detektiert. Durch die molekularbiologische Detektion der Tumortranskripte konnte die ursprüngliche Genauigkeit für das mediastinale Staging von ursprünglich 69,6% für den EBUS bzw. 84,1% für die MSK auf 81,2% bzw. 86,4% signifikant gesteigert werden.

Schlussfolgerung: Der kombinierte Einsatz der EBUS-TBNA und MAGE qPCR erhöht die Genauigkeit der Tumorzelldetektion in Patienten mit einer lymphogenen Aussaat vergleichbar mit der Mediastinoskopie.