gms | German Medical Science

20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

22.09. bis 24.09.2011, Düsseldorf-Kaiserswerth

Single-Port videoassistierte Thorakoskopie zur Behandlung des Pleuraempyems im Stadium I-II

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Alessandro Marra - Niels-Stensen-Kliniken, Klinik für Thoraxchirurgie, Ostercappeln
  • Christoph Hünermann - Niels-Stensen-Kliniken, Klinik für Pneumologie, Ostercappeln
  • Bernd Roß - Niels-Stensen-Kliniken, Klinik für Pneumologie, Ostercappeln
  • Ludger Hillejan - Niels-Stensen-Kliniken, Klinik für Thoraxchirurgie, Ostercappeln

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Düsseldorf, 22.-24.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. DocHS 10.7

doi: 10.3205/11dgt23, urn:nbn:de:0183-11dgt233

Veröffentlicht: 19. September 2011

© 2011 Marra et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Zielsetzung: Ziel der vorliegenden Studie war die Evaluierung der Durchführbarkeit, des Risikoprofils sowie der Effektivität der Single-Port videoassistierten Thorakoskopie (S-VATS) zur minimal-invasiven Behandlung des Pleuraempyems im Stadium I-II.

Methode: Es handelt sich um eine retrospektive Analyse, welche auf der Auswertung der Daten 61 konsekutiver, einer S-VATS unterzogener Patienten mit Pleuraempyem basiert. Die S-VATS wurde in Doppellumen-Intubationsnarkose durchgeführt. Der einzige videothorakoskopische Zugang (2 cm lang) entsprach dem thoraxsonographisch projizierten Mittelpunkt des Pleuraergusses. Hierdurch wurden das Videothorakoskop sowie das Standardinstrumentarium für die minimal-invasive Chirurgie in den Pleuraraum eingeführt. Die eventuell auch gleichzeitige Anwendung multipler Instrumente erlaubte ein komplettes Debridement und die Lavage der Empyemhöhle. Postoperativ wurden die Patienten einer kontinuierlichen Spülbehandlung durch die Thoraxdrainage solange unterzogen, bis die Sterilität der Pleurahöhle nachgewiesen wurde. Antibiogramm-gerechte Antibiotika wurden der Spüllösung zugefügt im Falle einer persistierenden bakteriellen Kontamination der Thoraxhöhle 7–10 Tage nach der S-VATS.

Ergebnis: Im Zeitraum November 2004–Dezember 2009 wurden 61 Patienten einer S-VATS wegen Pleuraempyems im Stadium I (7%) oder II (93%) unterzogen. Das Altersmedian betrug 63,5 Jahre (Range: 22–94 Jahre); das Geschlechterverhältnis M:W war 4,2:1. Die operative Therapie erfolgte 3–60 Tage nach Auftreten der ersten Beschwerden. Für 55 Patienten entsprach die S-VATS der primären Intervention, während in anderen 6 Fällen zunächst eine Thoraxdrainage 3–6 Tage vor dem Eingriff angelegt wurde. Ein komplettes Debridement der Pleurahöhle konnte in 93% der Patienten erzielt werden. Die mediane OP-Dauer betrug 53 Minuten (Range: 29–90); intraoperative Komplikationen wurden nicht beobachtet. Die Krankenhausmortalitäts- und Morbiditätsraten waren 3% bzw. 16%, wobei die 2 Todesfälle auf ein diffus metastasiertes Coloncarcinom respektive einen schwergradigen Apoplex zurückzuführen waren. Die Thoraxdrainage wurde nach einer medianen Zeit von 12 Tagen (Range: 4–64) entfernt. Ein Rezidiv des Empyems wurde bei 4 Patienten (6,5%) beobachtet, in Zusammenhang mit einer komplizierten Resthöhle (2 Fälle), einer persistierenden pleuropulmonalen Fistel (1 Fall), oder einer Kombination von beiden (1 Fall).

Schlussfolgerung: Die S-VATS stellt eine risikoarme und effektive Behandlungsmethode des Pleuraempyems im Stadium I-II dar.