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20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

22.09. bis 24.09.2011, Düsseldorf-Kaiserswerth

Behandlung des parapneumonischen Pleuraempyems bei Kindern und Jugendlichen mittels VATS und Dekortikation

Meeting Abstract

  • Johannes Müller - RoMed Klinikum Rosenheim, Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Rosenheim
  • Georg Lueg - RoMed Klinikum Rosenheim, Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Rosenheim
  • Stephan Budweiser - RoMed Klinikum Rosenheim, Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Rosenheim
  • Torsten Uhlig - RoMed Klinikum Rosenheim, Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Rosenheim
  • Peter Wagner - RoMed Klinikum Rosenheim, Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Rosenheim

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Düsseldorf, 22.-24.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. DocHS 9.6

doi: 10.3205/11dgt16, urn:nbn:de:0183-11dgt161

Veröffentlicht: 19. September 2011

© 2011 Müller et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die frühe videothorakoskopische Dekortikation bei parapneumonischem Pleuraempyem ist bei Erwachsenen etabliert. Bei Kindern und Jugendlichen wird das optimale Vorgehen – konservativ mit Drainage und ggf. Lyse gegenüber VATS und Dekortikation – kontrovers diskutiert. Wir berichten über unsere Erfahrungen mit der frühen videothorakoskopischen Dekortikation

Methodik: Es wurden in den Jahren 2007 bis März 2011 insgesamt 8 Kinder und Jugendliche (Durchschnitt 9 Jahre / Median 3–17 Jahre) mit parapneumonischem Pleuraempyem operativ behandelt. Bei allen erfolgte im Mittel nach 1,75 Tagen (0–7 Tage) nach Aufnahme die VATS-Dekortikation in Einlungenventilation im OP.

Ergebnisse: Es fand sich sechsmal ein Empyem im Stadium II – fibrinös-eitrig – und zweimal im Stadium III – schwartig-eitrig. Bei allen Patienten wurde über zwei maximal 1 Zentimeter große Zugänge unter Verwendung einer 5mm 30 Grad Video-Optik operiert. Am OP-Ende wurden bei allen Kindern zwei Thoraxdrainagen eingelegt, die operierte Lunge dehnte sich jeweils wieder gut aus. Zwei Kinder wurden nachbeatmet (3,5 Tage), der Rest wurde auf dem OP-Tisch extubiert. Die Liegedauer auf der Kinderintensivstation betrug durchschnittlich 6 Tage (5–7 Tage) und war meistens begründet durch die noch liegende Thoraxdrainage. Die Thoraxdrainagen waren nach durchschnittlich 5,6 Tagen (4–7 Tage) entfernt. Bei einem Kind – 3 Jahre – trat postoperativ ein reversibles Horner-Syndrom auf, bei allen anderen gab es keine operativ bedingten Komplikationen. Die stationäre Verweildauer betrug durchschnittlich 14 Tage (11–21 Tage. Die Antibiotikatherapie wurde bis auf einen Fall während der Behandlung umgestellt und durchschnittlich über 20 Tage (16–25 Tage) fortgeführt.Zwei Patienten wurden nicht mehr kontrolliert, bei den anderen sechs fanden sich keine wesentliche Einschränkung in der sonographisch kontrollierten Zwerchfellbeweglichkeit und im subjektiven Befinden.

Schlussfolgerung: Durch eine frühe operative Behandlung des parapneumonischen Pleuraempyems mittels Videothorakoskopie und Dekortikation konnte bei allen Kindern und Jugendlichen ein gutes Ergebnis bei relativ kurzen Drainageliegezeiten und stationären Behandlungszeiten erreicht werden.