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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie

07. - 09.10.2010, Wien (Österreich)

Senken Alkohol- und Nikotinentzug die postoperative Morbidität nach großen thoraxchirurgischen Eingriffen?

Meeting Abstract

  • J. Sklarek - Thoraxchirurgische Zentrum München, Asklepios Fachkliniken München-Gauting, Deutschland
  • C. Bubulji - Abteilung für Atmungstherapie, Asklepios Fachkliniken München-Gauting, Deutschland
  • B. Mielach-Abt - Klinik für Psychiatrie, Asklepios Fachkliniken München-Gauting, Deutschland
  • R. Hatz - Thoraxchirurgische Zentrum München, Asklepios Fachkliniken München-Gauting, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Wien, Österreich, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgtP69

doi: 10.3205/10dgt098, urn:nbn:de:0183-10dgt0985

Veröffentlicht: 30. September 2010

© 2010 Sklarek et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Alkohol-und Nikotinkonsum bis zum Tag der Operation können postoperativ zu erheblichen Problemen führen. Als Hauptkomplikation steht das Alkoholentzugsdelir und die Pneumonie durch eine erhöhte Sekretion im Vordergrund.

Methodik: In Zusammenarbeit mit der psychiatrischen Klinik Gauting führen wir bei Alkoholikern vor großen resezierenden Verfahren eine Alkoholentgiftung durch. Raucher können freiwillig bei grenzwertigen Lungenfunktionsparametern einen dreiwöchigen Nikotinentzug an unserer Klinik durchführen lassen. Die Betreuung erfolgt durch unsere Atmungstherapeuten. Die Patienten nehmen darüber hinaus an unseren Lungentrainingsgruppen teil.

Ergebnisse: Insgesamt erfolgte der Nikotinentzug bei 22 Patienten, die Alkoholentgiftung bei 15 Patienten. Insgesamt wurden 23 Lobektomien, 4 Pneumonektomien 7 Metastasektomien und 2 wide resection durchgeführt. Ein Patient blieb inoperabel. Bei allen Patienten verbesserte sich die FeV1 nach Nikotinkarenz deutlich, während die DLCO unbeeinflußt blieb. Neben einer persistierenden Fistel bei einem schweren Lungenemphysem trat keine ernsthafte Komplikation auf. Die durchschnittliche Liegezeit lag bei 10,8 Tagen. Bei den Patienten nach Alkoholentgiftung trat kein Entzugsdelir auf. Von drei Patienten, die sich nicht der Entgiftung unterzogen, mussten 2 postoperativ maskenbeatmet, einer nach einer Pneumonie 6 Wochen maschinell beatmet werden. 2 PneInsgesa

Schlussfolgerungen: Das die Verbesserung der FeV1 alleinig Folge des Nikotinentzugs oder der kontinuierlichen Atmungstherapie ist, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Die postoperative Morbidität ist jedoch deutlich reduziert. Dies gilt vor allem auch für die Patienten nacch Alkoholentgiftung. Ob sich der lange prästationäre Aufenthalt zur Nikotinkarenz und Alkoholentgiftung im Zeitalter. Der DRG gegenüber den Krankenkassen und den Klinikträgern durchsetzen lässt, ist jedoch noch fraglich.

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